Durch die belgische Toskana – 12 Radtouren im Hageland

Belgien ist ein kleines Land, das eine lange Geschichte im Radsport hat und auch einiges zu bieten hat für "Normalos" - Diese Collection von Jesko ist nicht übermäßig Gravel-Lastig, aber nachdem die einzelnen Touren nicht besonders lang sind (oder mit vielen Höhenmetern) kann man sie gut kombinieren oder dienen als Ausgleich wenn man in der letzten Zeit sich zu viel im Alpinen Gelände getümmelt hat.

Sanfte Hügel, romantisch anmutende Hohlwege, prächtige Weinberge und viele malerische Ortschaften mit langer Geschichte – das Hageland im Herzen Belgiens wird gerne mit der italienischen Toskana verglichen. Hier in der Provinz Flämisch-Brabant besteht ein einzigartiges, dichtes Radrouten-Netzwerk. Du hast die Wahl aus einer Vielzahl von Strecken, um diese schöne Region zu erkunden. Viele Strecken folgen einem bestimmten Thema und verbinden dazu passende Sehenswürdigkeiten. Alle kombinieren die belgische Gastfreundschaft mit verkehrsarmen Wegen und Straßen – das heißt, du radelst meist ganz ungestört und hast unterwegs die Möglichkeit, in Gasthäusern und Cafés typisch hageländische Spezialitäten zu probieren.

Die Routen sind größtenteils gut asphaltiert, einige von ihnen haben aber auch kürzere, geschotterte Abschnitte zu bieten. Selbst diese sind mit verhältnismäßig dünnen Reifen gut zu meistern. Neben einem klassischen Tourenrad eignet sich also auch ein Gravelbike oder ein Rennrad, wenn du etwas sportlicher unterwegs sein willst. Den Anteil an geschotterten Wegen in der jeweiligen Tour kannst du immer unter „Wegbeschaffenheit“ einsehen – diese praktische Info findest du gleich unter dem Höhenprofil.

Es kann übrigens gut sein, dass du bei einer Tour durchs Hageland auf die Spuren zweier lebender Legenden des Radsports triffst. Zwei der populärsten Radfahrer Belgiens sind nämlich eng mit dem Hageland verbunden. Kein Geringerer als Eddy Merckx wurde hier geboren. Außerdem lebt und trainiert Sven Nys hier und betreibt am Balenberg sein Cycling Center. Schon möglich also, dass du ihm auf einer seiner Trainingsrunden begegnest. Das Radfahren genießt im Hageland einen großen Stellenwert, auch viele junge Talente und natürlich Tourenfahrer tummeln sich hier. An einem schönen Sonntag kann es auf den Radwegen entlang der Demer richtig voll werden. Dann sind auch die Terrassen der Cafés meist sehr belebt, denn nach der Tour steht der Genuss im Vordergrund.

  • Reynvaertroute – Fietstochten in het Hageland (41,9 km | 02:32 | 160 m) Die Reynvaertroute startet in Diest an der Domein Halve Maan. Schon nach wenigen Minuten erreichst du die Lindenmolen, eine hölzerne Windmühle aus dem 18. Jahrhundert, die in ihrer buchstäblich wechselvollen Geschichte schon zweimal den Standort wechseln musste. Von 1742 bis zum Ende des 19. Jahrhundert stand sie in Schaffen auf dem Doodsberg, danach zog sie nach Assent um. Im Jahre 1960 schließlich fand sie ihren heutigen Platz vor den Toren der Stadt Diest. Sie verfügt über den größten Mühlkasten von ganz Flandern und kann jeden ersten Sonntag im Monat besichtigt werden.Über schmale Wege und Nebenstraßen drehst du von hier aus eine leicht hügelige Runde durch den Süden Diests und gelangst so nach Scherpenheuvel-Zichem. In Zichem stößt du auf die Demer und den Maagdentoren, oder Jungfrauenturm. Du passierst den Markt von Zichem, wo sich eine Einkehr anbietet. Wenn du nicht genug Zeit oder Energie für die ganze Runde übrig hast, kannst du hier ganz einfach abkürzen, indem du ans Nordufer der Demer wechselst und vor den Schienen gleich wieder rechts abbiegst. Dadurch verpasst du allerdings die schöne Nordschleife dieser Strecke.Durchs Dorf Testelt und weitläufige Wälder gelangst du an die Abtei von Averbode. Von hier geht es flach und schnurstracks zurück zum Ausgangspunkt der Runde. Auf einem ruhigen Weg zwischen der Eisenbahnlinie und der leise dahin plätschernden Demer radelst du auf Diest zu. Die letzten Kilometer führen dich direkt durch die sehenswerte Innenstadt mit der Zitadelle. Zu Füßen der Kirche am Großen Markt findest du mehrere gemütliche Cafés und Restaurants, wo du deine Fahrt gebührend ausklingen lassen kannst.

  • Wijnlandschappenroute – Fietstochten in het Hageland (46,6 km | 02:51 | 300 m) Die Wijnlandschappenroute startet am Kasteel van Horst, einem wunderschönen Wasserschloss vor den Toren von Sint-Pieters-Rode. Direkt am Start gibt es einen kleinen Parkplatz, auf dem du dein Auto abstellen kannst. Wie der Name der Tour bereits andeutet, führt sie dich durch das Weinanbaugebiet des Hagelands. Lange Anstiege gibt es hier zwar keine, aber durch das stetige Auf und Ab in der sanft hügeligen Landschaft sammelst du auf 46 Kilometern immerhin 300 Höhenmeter. Von den Weinbergen genießt du wunderbare Aussichten über das südliche Hageland.In Wezemaal kannst du dich im Bezoekerscentrum van de Hagelandse Wijn über die örtlichen Rebsorten und die Geschichte des Weinbaus im Hageland informieren. Natürlich kannst du hier auch den ein oder anderen edlen Tropfen verkosten und Weinflaschen kaufen. Doch übertreibe es nicht mit dem Genuss, schließlich wollen noch einige Kilometer auf dem Rad zurückgelegt werden. Zwischen den Weinlagen warten einige kurze Anstiege auf dich. Wie überall im Hageland gibt es unterwegs eine schöne Auswahl an gemütlichen Einkehrmöglichkeiten. Bei gutem Wetter kannst du draußen sitzen und den vielen anderen Radfahrern zusehen, die hier unterwegs sind.Über Nieuwrode, Rillaar und Tielt-Winge näherst du dich einem ganz besonderen Aussichtspunkt: der elf Meter hohe Vlooybergtoren scheint aufgrund seiner spektakulären Konstruktion beinahe frei zu schweben. Er steht inmitten der Felder und Wälder des Hagelands, die du von hier oben bestens bestaunen kannst. Zwischen den ausgedehnten Waldgebieten des Walenbos und des Trosstembergbos hindurch erreichst du schließlich wieder deinen Ausgangspunkt am Wasserschloss. Dieses kann übrigens besichtigt werden und es gibt sogar eine Einkehrmöglichkeit – perfekt, um einen spannenden Tag im Hageland abzurunden.

  • Hagelandse Heuvelsroute – Fietstochten in het Hageland (33,2 km | 02:03 | 250 m) Wie so oft im Hageland geht es hier sanft auf und ab durch die Hügel. Bei dieser Route sind sie sogar Teil des Namens. Los geht es bei Lubbeek. Die ersten Kilometer wirst du in einem großen Bogen auf schmalen, verkehrsarmen Straßen rund um den Ort geführt. Die Strecke vermeidet die größeren Orte und besticht dafür mit schönen Wegen durch die herrliche Natur. Zwischen Feldern, Wäldern und weitläufigen Obstplantagen hindurch radelst du ganz unbeschwert.Am Ortsrand von Meensel-Kiezegem stößt du auf eine Statue des berühmten Eddy Merckx, die hier nicht zufällig steht. In dem kleinen, beschaulichen Ort wurde diese Legende des Radsports geboren, die vielen als der größte Radsportler aller Zeiten gilt. Vermutlich fuhr er in seiner Jugend auch viele Kilometer auf diesen Wegen und legte so den Grundstein für seine mehr als beeindruckende Karriere. Immer wieder stößt du außerdem auf kleine Kunstwerke und Installationen, Werke von regionalen Künstlern.Wenn du kurz vor dem Ziel, am Ortsausgang von Binkom, auf der Straße Keiberg nach rechts statt links abbiegst, erreichst du nach wenigen Metern das Café Ons Hofke, das speziell auf Radfahrer und Wanderer eingestellt ist. Hier kannst du es dir bei schönem Wetter auf der Terrasse gemütlich machen. Natürlich kannst du auch am Ziel in Lubbeek gemütlich einkehren, beispielsweise in der Brauereischänke Het Brouwateljee.

  • Iedereen Touristroute Aarschot-Tremelo – Fietstochten in het Hageland (33,8 km | 01:56 | 80 m) Diese Route ist beinahe topfeben und bietet sich daher auch bestens für untrainierte Radfahrer an. Zwischen Aarschot und Tremelo warten zwar keine großen Schwierigkeiten, aber dafür umso mehr Sehenswürdigkeiten. Im Sven Nys Cycling Center am Balenberg trainieren nicht nur die Querfeldeinfahrer von morgen, du kannst auch hervorragend einkehren. Cyclocross-Legende Sven Nys ist nicht nur einer der beliebtesten Sportler von ganz Belgien, sondern auch Leiter des Weltklasse-Teams Baloise Trek Lions und darüber hinaus ein begabter Gastgeber.Aber nicht nur Sven Nys spielt in der Region eine große Rolle, auch Damian de Veuster, genannt Pater Damiaan, hat hier seine Spuren hinterlassen. Der Heilige der Katholischen Kirche und Apostel der Leprakranken wurde in Tremelo geboren. Dort ist ihm sogar ein Museum gewidmet, an dem du auf dieser Tour ebenfalls entlang kommst. Auch die Brücke über die Dijle, die du kurz hinter Tremelo erreichst, ist nach Pater Damiaan benannt.Ab hier radelst du immer am Wasser zurück nach Aarschot – zunächst am Ufer der Dijle und schließlich entlang der Demer. Die beiden Flüsse treffen beim Ort Werchter aufeinander. Auf einem herrlichen Radweg geht es nun immer geradeaus, bis du wieder Aarschot erreichst, wo deine Tour am selben Ort endet, wo sie begonnen hat: vor dem örtlichen Bahnhof. Hier kannst du gleich in den Zug steigen oder du unternimmst noch einen kurzen, lohnenden Abstecher in die Innenstadt. Im Ort wirst du keine Probleme haben, ein gemütliches Café oder Restaurant zu finden, um die Tour gebührend ausklingen zu lassen.

  • Op de Wip tussen Hageland en Kempen – Fietstochten in het Hageland (49,3 km | 02:57 | 160 m) Zwischen dem Hageland und Kempen radelst du durch herrlich unberührte Naturlandschaften, weitläufige Wälder und fruchtbare Felder. Das ans Hageland grenzende Kempenland besticht mit Wald- und Heidelandschaften auf sandigem Boden und bildet damit einen Kontrast zum grünen, blühenden und fruchtbaren Hageland. Diese Tour kombiniert beides und bietet dir damit eine große Vielfalt an Eindrücken.Falls dir 50 Kilometer zu viel erscheinen, du dich aber trotzdem auf die Reise machen willst, kannst du in Ramsel, am Knotenpunkt 12, auch leicht abkürzen, indem du der Beschilderung zu den Knotenpunkten 95 und anschließend 48 folgst. So gelangst du nach 29 schönen Kilometern schnurstracks zurück nach Aarschot. Folgst du der Route aber weiter, tauchst du in die einzigartigen, sandigen Wälder des Kempenlandes ein. Bis ins Städtchen Blauberg radelst du, bevor du dich wieder nach Westen wendest.Auch auf dem Rückweg führt dich die Strecke wo immer möglich über verkehrsarme Nebenstraßen und Wege, sodass du dich unbeschwert ganz auf die Landschaft konzentrieren kannst. Von Norden her erreichst du schließlich wieder Aarschot und folgst der Eisenbahnlinie in die Innenstadt, wo deine Tour praktischerweise direkt vor dem Bahnhof endet. In Aarschot beginnen und enden noch weitere Touren, wodurch sich die Stadt auch als eine schöne Basis anbietet, wenn du gleich mehrere Tage im Hageland verbringen möchtest.

  • Jan Primusroute – Fietstochten in het Hageland (73,6 km | 04:27 | 300 m) In Flandern gibt es eine Vielzahl an Brauereien. Bei dem ein oder anderen Bier kommt immer wieder die Frage auf, wer das Getränk denn eigentlich erfunden habe. Nun, es kommt immer darauf an, wen man fragt. Wie du dir vorstellen kannst, schrieben sich über die Jahrhunderte so manche diese Erfindung selbst auf die Fahne. Zumindest in Europa stößt man dabei immer wieder auf die legendäre Figur des „Gambrinus“. Auf welcher realen Person die Legende des Gambrinus basiert, ist ebenso umstritten. In Flandern beruft man sich gerne auf den sogenannten „Jan Primus“, also den Herzog Jan I. von Brabant. Dieser lebte im Flandern des 13. Jahrhunderts. Dass er persönlich das Bierbrauen erfand, ist mehr als unwahrscheinlich, denn schließlich kannte man das Geheimnis des Gerstensafts schon viele Jahrhunderte früher.Ob du der Wahrheit bei einer Tour auf der Jan Primusroute auf die Schliche kommst? Zumindest gibt es entlang des Weges auf dieser Tour viele Möglichkeiten, einzukehren und ein kühles Bier zu genießen. Los geht es – nicht ganz zufällig – vor den Toren der Brauerei Haacht, die unter anderem eine Biersorte namens „Primus“ im Angebot hat. Hier schließt sich im wahrsten Sinne des Wortes der Kreis, denn es handelt sich um eine Rundroute. Nach etwas mehr als 73 Kilometern durch Felder und Wälder, über einige kurze Anstiege und durch historische Hohlwege gelangst du wieder zurück an deinen Ausgangspunkt.Die Jan Primusroute ist eine Tour für Genießer. Nicht nur kulinarisch, auch landschaftlich wird hier so einiges geboten. Ein langer Abschnitt entlang der in vielen Schleifen fließenden Dijle bringt dich bis nach Werchter, von dort folgst du der Demer bis fast nach Aarschot hinein. Die südliche Schleife bringt dich bis nach Sint-Bernard und ist durchgehend leicht hügelig. Vorbei am bekannten Chartreuzenbos und entlang malerischer Orte wie Wezemaal und Rotselaar triffst du bei Wespelaar schließlich auf die Bahnstrecke und folgst dieser bis zurück an den Ausgangspunkt bei Haacht.

  • Boomgaardenroute – Fietstochten in het Hageland (23,4 km | 01:26 | 150 m) Diese Route steht ganz im Zeichen der Obstbäume, die das Landschaftsbild des Hagelands mitprägen. Du radelst vorbei an Obstplantagen und kommst unter anderem an vier verschiedenen Kunstwerken vorbei, die sich alle auf ihre eigene Art und Weise mit dem Thema Obstbau beschäftigen. Beim Obsthof Vanhellemont kannst du eine Rast einlegen und einen Blick hinter die Kulissen werfen. Hier werden schon seit 1969 unter anderem Äpfel und Birnen angebaut. Aber nicht nur das: Aus dem Obst werden regionale Spezialitäten wie zum Beispiel Liköre hergestellt.In der unmittelbaren Umgebung findest du neben dem Obsthof Vanhellemont noch einige andere Betriebe, bei denen du dich für ein Picknick unterwegs eindecken kannst. Gemütliche Plätze entlang der Route finden sich dafür genug, beispielsweise im Schatten der Obstbäume oder auch an einem der Kunstwerke. Dank der kurzen Distanz und dem relativ flachen Höhenprofil ist diese Tour auch hervorragend für einen Familienausflug mit Kindern geeignet. Besonders im Frühjahr lohnt sich eine Radtour auf der Boomgaardenroute.Los geht es im beschaulichen Dorf Kapellen. Die Tour führt dich auf eine Runde rund um Meensel-Kiezegem, den Geburtsort Eddy Merckxs. Im Mittelpunkt stehen dabei natürlich die Obstplantagen. Es ist sanft hügelig, doch die Steigungsprozente halten sich immer sehr in Grenzen und stellen auch für Ungeübte kein Problem dar. Belohnt wirst du mit unvergesslichen Aussichten auf die Kulturlandschaft des Hagelands. Nach gut 23 Kilometern gelangst du wieder zurück an den Startpunkt im Dorf Kapellen.

  • Demerroute – Fietstochten in het Hageland (54,2 km | 03:21 | 170 m) Die Demer entspringt bei Tongeren und fließt in Werchter in die Dijle. Ihr geschwungener Flusslauf ist eine wichtige Lebensader des Hagelands und bei den örtlichen Radfahrern äußerst beliebt für entspannte Touren abseits des Verkehrs. Zu ihren beiden Seiten verlaufen Radwege, teils asphaltiert und teils geschottert. Die Route verläuft größtenteils durchs Grüne und abseits befahrener Wege. Unter Radrennfahrern sind diese Wege übrigens auch als Teil des Eintagesrennens Dwars door het Hageland bekannt. Längere Abschnitte dieser Tour sind nicht asphaltiert. Doch auch die Schotterabschnitte sind mit einem klassischen Tourenrad oder sogar einem Rennrad gut zu bewältigen. Da du nach etwa 25 Kilometern erneut den Startpunkt passierst, kannst du die Strecke übrigens auch ganz bequem auf zwei verschiedene Tage aufteilen oder nur die Hälfte der Distanz zurücklegen. Die einzigen zwei kurzen Anstiege warten auf der östlichen der beiden Schleifen auf dich.Vor allem die erste, östliche Schleife verläuft kilometerweit durchs Grüne, sodass du die unberührte Natur entlang des Flusses ungestört genießen kannst. Doch auch die zweite Hälfte der Tour, die dich nach Westen und bis zur Mündung der Demer in die Dijle bringt, ist weitgehend verkehrsfrei und nutzt viele naturnahe Wege. Auf den letzten zehn Kilometern vor Aarschot fährst du sogar direkt am Ufer. Zurück in Aarschot kannst du die Tour dann perfekt ausklingen lassen, denn im Ort findest du verschiedenste Einkehrmöglichkeiten.

  • Hagelandse Streekroute – Fietstochten in het Hageland (57,6 km | 03:31 | 370 m) Die Hagelandse Streekroute verläuft östlich von Löwen. Sie ist durchweg leicht hügelig, wodurch du in den Genuss einzigartiger Aussichten über die Landschaft kommst. Da du nach knapp zehn Kilometern am Bahnhof von Löwen vorbeikommst, bietet es sich an, direkt dort zu starten. Nach der Tour kannst du dann ohne große Umwege einen kleinen Abstecher in die Löwener Altstadt unternehmen, die wirklich sehr sehenswert ist. Der Marktplatz mit dem Gotischen Rathaus ist ein beeindruckendes Beispiel flämischer, spätgotischer Baukunst. Hier findest du auch verschiedene Restaurants und Cafés.Offiziell startet die Route in Bierbeek. Über ruhige Straßen und Wege geht es zunächst nordwärts am Stadtrand von Löwen entlang. Ab Holsbeek wird es langsam hügeliger. Du passierst das Waldgebiet des bekannten Chartreuzenbos. Rund um Lubbeek fährst du durch weitläufige Felder und erklimmst immer wieder kurze Anstiege. Dabei genießt du fantastische Ausblicke auf das sanft hügelige Hageland. Auch das Natuurreservaat De Spicht wird von dir angefahren.Nach Lubbeek kommst du gelegentlich durch kleine Ortschaften wie Boutersem und Vertrijk. Ab Neervelp folgst du in etwa dem Verlauf der Bahnstrecke sowie der Autobahn, um wieder zurück nach Bierbeek zu gelangen. Hier schließt sich der Kreis. Auf gut 57 Kilometern hast du immerhin 370 Höhenmeter hinter dich gebracht. Eine Stärkung und Erfrischung hast du dir also redlich verdient. Dazu musst du nicht unbedingt nach Löwen, auch in Bierbeek gibt es entsprechende Möglichkeiten.

  • Abdijenroute – Fietstochten in het Hageland (102 km | 06:05 | 440 m) Die Abdijenroute steht ganz im Zeichen der prächtigen Abteien, die du im Hageland finden kannst. Auf mehr als 100 Kilometern Streckenlänge verbindet die Tour unter anderem die beiden Prämonstratenser-Abteien von Averbode und Tongerlo. Außerdem gibt es noch eine dritte Abtei zu entdecken, und zwar in Heverlee bei Löwen. Auch die Basilika von Scherpenheuvel liegt am Wegesrand. Du musst nicht unbedingt ein Pilger sein, um diese Tour genießen zu können. Auch Freunde eindrucksvoller Architektur kommen hier voll auf ihre Kosten. Und zwischen den religiösen Bauten gibt es jede Menge Natur zu bestaunen.Du startest vor den Toren der Abtei von Averbode. Durch den Wald geht es von hier aus nach Westerlo, wo gleich zwei Schlösser bewundert werden können. In Tongerlo lohnt sich ein Besuch der örtlichen Abtei. Über eine stillgelegte Bahntrasse fährst du weiter über Aarschot bis nach Löwen. Auf dem Weg kannst du einen kurzen Abstecher nach Wezemaal machen, um weitere Prämonstratenser-Bauten im Ortskern zu entdecken. Südlich von Löwen, das sich übrigens perfekt für eine Einkehr anbietet, findest du schließlich die dritte Abtei in Heverlee. Auch auf dem Rückweg nach Averbode kommst du noch an allerlei beeindruckenden Bauten wie etwa der Basilika von Scherpenheuvel vorbei. Langweilig wird es hier nie.Zu guter Letzt erreichst du wieder deinen Ausgangspunkt, die Abtei von Averbode. Praktischerweise findest du hier ein Abteicafé, in dem du dich nach dem langen Ausflug stärken und erfrischen kannst. Die Streckenlänge von gut 100 Kilometern spricht natürlich vor allem trainierte Radfahrer an, doch du kannst die Tour natürlich auch abkürzen. Wenn du zum Beispiel die südliche Schleife bei Löwen weglässt, sparst du etwa zwölf Kilometer Strecke ein. Wenn es dir nur um die beiden Abteien von Averbode und Tongerlo geht, kannst du auch in Tongerlo einfach umdrehen, nachdem du die dortige Abtei besichtigt hast. Dann kommst du auf etwa 30 Kilometer, was auch für Ungeübte an einem halben Tag machbar sein sollte.

  • Balenbergroute – Fietstochten in het Hageland (36,6 km | 02:12 | 110 m) Der Balenberg ist gerade mal 45 Meter hoch, und doch genießt er unter Radfahrern einen beinahe legendären Ruf. Das mag vor allem an Sven Nys liegen, der hier sein beliebtes Cycling Center betreibt. Zu Neujahr findet hier ein berühmtes Cyclocross-Rennen statt. An den Hängen des Balenbergs erschuf Nys ein Netzwerk an verschiedenen Trainingsstrecken. Diese Strecken sind jederzeit kostenfrei zugänglich. Außerdem gibt es ein Experience Center mit allerlei Informationen zum Sport und ein Café. Ein Besuch lohnt sich also nicht nur zum Trainieren.Das Umfeld kannst du außerdem auf verschiedenen, ausgeschriebenen Strecken erkunden. Eine davon ist die Balenbergroute. Sie startet direkt vor dem Eingang des Sven Nys Cycling Centers und bringt dir auf etwas mehr als 35 Kilometern die Umgebung etwas näher. Es kann außerdem durchaus sein, dass dir hier Sven Nys persönlich auf einer seiner Trainingsrunden begegnet. Rund um Baal geht es weitgehend flach durch die Landschaften des Hagelands. Dabei passierst du verschiedene Ortschaften, radelst aber auch jeweils ein Stück an den Flüssen Demer und Dijle entlang.Bei Rotselaar gelangst du an den örtlichen Baggersee, wo du zum Beispiel eine Runde Schwimmen, Angeln oder sogar Surfen kannst. Kurz vor Aarschot drehst du schließlich wieder nach Norden ab und näherst dich dem Ausgangspunkt, wo deine Runde auch endet. Wenn du noch nicht genug hast, kannst du dich hervorragend am Balenberg oder auf den Trainingsstrecken des Sven Nys Cycling Centers austoben. Oder du nimmst eine der anderen Routen unter die Räder, die hier entlangführen. Die Möglichkeiten für Radfahrer sind hier schier unbegrenzt.

  • Ter Heideroute – Fietstochten in het Hageland (45,7 km | 02:42 | 140 m) Im Mittelpunkt dieser Tour steht Wasser in all seinen Formen: Du entdeckst die Flussläufe der Demer und der Dijle, aber auch kleinere Ströme wie die Laak. Außerdem passierst du den Baggersee bei Rotselaar. An warmen Tagen kannst du hier ein erfrischendes Bad nehmen oder den Surfern auf dem Wasser zusehen. Bis auf zwei eher harmlose, kurze Anstiege ist die Tour durchgehend flach und daher auch für Einsteiger oder Familienausflüge geeignet. Ist sie dir zu lang, kannst du am südlichen Ortsrand von Rotselaar in der Astridstraat auch einfach geradeaus fahren, anstatt rechts abzubiegen. Dann gelangst du automatisch auf die letzten Kilometer der Route und kürzt damit die Tour auf etwa 20 Kilometer ab.So oder so geht es los am Ufer der Demer. Du fährst über ruhige Nebenstraßen und Wege. Kurze Abschnitte sind geschottert, aber auch diese sind mit relativ dünnen Reifen gut zu bewältigen. Die Dijle mit ihren vielen geschwungenen Schleifen führt dich schließlich südwärts bis nach Wilsele. Über Holsbeek und Wezemaal geht es nun ostwärts zu den einzigen kleinen Erhebungen. Sie sollten kein großes Hindernis für dich darstellen. Du kommst an urigen Bauernhöfen und immer wieder an gemütlichen Cafés vorbei, also leg auch ruhig mal eine Pause ein.In Wezemaal kommen übrigens Weinliebhaber auf den Geschmack. Denn neben den örtlichen Weinlagen kannst du hier sogar ein Besucherzentrum erkunden, das sich ganz dem Weinbau im Hageland verschrieben hat. Neben Kostproben erhältst du hier allerlei Informationen zur Kulturgeschichte des edlen Tropfens. Die letzten Kilometer der Route führen flach und entspannt durchs Grüne. Kurz vor dem Ziel überquerst du noch die Winge und hast die Möglichkeit, zum Baggersee von Rotselaar abzubiegen. Hier lässt es sich aushalten. Die Winge führt dich schließlich zurück an die Demer, wo sie mündet und sich für dich der Kreis schließt.

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