Bikepacking Eifel Gravel Loop

Ihr wollt eine Rundreise durch die Eifel mit dem Gravelbike machen? Euch schrecken auch viel Kilometer und etliche Höhenmeter jenseits der 1500 pro Tag nicht ab. Dann ist diese Tour genau das richtige für euch. Trailfritz der auch mit dem Gravelclub unterwegs ist hat hier in 5 Tagen die Eifel von Koblenz aus erforscht - seine Schilderungen findet ihr hier:

  • EIFEL GRAVEL LOOP - Etappe 1/ Rheinbach-Schmidt (98,5 km | 08:12h | HM 1 230 m)
    Eifel Gravel Loop - Wie du die Eifel mit dem Gravelbike entdeckst... Ich hätte jetzt keine Pandemie gebraucht, um meine Heimat neu zu entdecken.Es ist November im Jahr 2020 und wir befinden uns im “Wellenbrecher Lockdown“. Ich grübel wohin die Woche Bikezeit im kommenden Jahr gehen könnte... mir schiessen die verschiedenen Bikehotspots durch den Kopf... alles was bei MTBlern so beliebt ist...Seit April des Jahres bin ich dem Schotterradsport derart verfallen, dass meine MTBs schon stöhnen, wenn ich’s Gravel hole um zu biken... will ich wirklich mit dem MTB durch die Landschaft ziehen..?Und während der ein oder andere Abend vor Karten und dem Internet draufgeht, kommt ein alter Wunsch ganz plötzlich hoch..! Einmal durch die Eifel! Das hatte ich vor Jahren beireits mit dem Hardtail vor... Einmal drüber geschlafen, bin ich Feuer und Flamme... Mein Kumpel Tobi fackelt auch nicht lang und sagt zu! Die Planung beginnt... Verschiedene Gebiete und „must haves“ werden überlegt... die Strecke gezeichnet... Am Ende sind wir bei 550km/ 8600Hm in der geplanten Version!Es geht los...Der erste Tag startet schon direkt mit dem ersten Stop an der Coronateststation in Rheinbach. Den Coronatest benötigen wir für Gastro und Co. Schon im Vorfeld haben wir einen Termin zum Test gemacht! Keine 5 Minuten später ist es erledigt. Ergebnis kommt per Mail! Top...Der Himmel über der Eifel ist grau, sehr grau! Mein Handy zeigt mir 90% Regenwahrscheinlichkeit. Aber ich trotze mit kurzer Hose und Langarmtrikot dagegen! Wird schon, denke ich..!
    Wir rollen uns im Rheinbacher Wald ein und folgen auf beliebten Pfaden, kurz nach Bad Münstereifel kommt das Neuland auf uns zu. Es folgen Wacholder und Kalkkuppen. Und Idylle reiht sich aneinander! Zudem folgt viel römische Geschichte. Und so kommen wir auch nach Vussem, um einen Blick auf die römische Wasserleitung zu werfen!Weiter gehts zum Nationalpark Eifel, um über Wolfsberg und der Abtei Mariawald nach Heimbach abzufahren. Kleiner Kaffeestop? Klar! Ach, die Regensachen tragen wir übrigens bereits seit sicher 3h! Egal, der Kaffee und der Keks schmecken!Dann gehts am Rursee entlang und nach dem wir Rurberg passiert haben, dauert es nicht mehr lang zur Pension in Schmidt. Der Wirt zögert nicht lang und reicht uns einen Schlauch, damit wir zumindest ein bisschen unsere Räder vom Schlamm befreien können! Die heisse Dusche folgt, huu... ich werde wieder warm!

  • EIFEL GRAVEL LOOP - Etappe 2/ Schmidt-Birgel (117 km | 24:03:00h | HM 1 540 m)
    „Frühstück um 08:00 Uhr“, fragt uns der Wirt am Abend und so sitzen wir morgens pünktlich an unserem Tisch. Die Auswahl passt genau zum heutigen Programm! So gibts alles was das Herz begehrt! Frühstücksei? Klaro!Während ich schon „ready to Ride“ gekleidet bin, sitzt mein Kumpel noch in seiner Chinohose am Tisch! Zur Abfahrt brauche ich trotzdem länger, da er das packen der Biketaschen einfach besser drauf hat, verdammt!Es geht nach Simonskall und da folgen wir in das Gebiet um Hürtgenwald. Wer in Geschichte aufgepasst hat, weiß wo wir gerade sind! Düstere Geschichte.Und daher haben wir natürlich auch ein Augenmerk auf die Relikte aus dieser Zeit wie z.B. dem Westwall! So erreichen wir über das Hohe Venn das Städtchen Monschau. Erst einmal Pause! . Erst einmal Pause! Als es weiter geht, fallen uns schon wieder Höcker des Westwalls auf. Die Panzersperren werden wir heut noch mehrfach sehen! Dazu kommt das Denkmal für die Opfer der Ardennenoffensive, die in Hellenthal-Hollerath den Ursprung nahm.Bislang werden wir auf unserer Tour von allem begleitet was graveln ausmacht! Die heutige Etappe ist geprägt von Höhenmetern, dunklem Wald und vielen Bächen..!Im letzten Abschnitt wird die Landschaft optisch sanfter und ist vor allem durch grüne Wiesen geprägt.Dann pressen wir noch einige Kilometer über den Kylltalradweg der uns zu unserer Pension in Birgel führt! Der Biergarten ist geöffnet und das selbstgebraute Bier der historischen Wassermühle lässt uns den Tag gemütlich ausklingen.

  • EIFEL GRAVEL LOOP - Etappe 3/ Birgel-Treis Karden (112 km | 09:14h | HM 1 770 m)
    Hinter einer gläsernen Brötchenvitrine ertönt ein freundliches „Guten Morgen“! Das Frühstück ist draußen im Biergarten, die Brötchen sind schon geschmiert. Wünsche dürfen wir trotzdem äußern! Heute werden wir wieder einen Kontrastwechsel erleben. Wir fahren bei “Kaiserwetter“ durch die Vulkaneifel an den Dauner Maaren vorbei zur Mosel. Das Highlight wird der Dreimühlenwasserfall nahe dem Ort Nohn und der Calmont bei Bremm sein. Dieser Weinberg gilt als der steilste Europas. Das die Vulkaneifel landschaftlich so schön ist, hätte ich nicht erwartet. Nach Hillesheim wird eingerollt. Aber da war doch was! Stimmt, Coronatest machen! Und so lassen wir uns in der örtlichen Apotheke testen und nutzen die Wartezeit für ein Käffchen.Auf den anschließenden Kilometern werden wir von Weitblicken und landschaftlichen Schmankerln verwöhnt. Einfach wunderschön und so anders zum gestrigen Tag. Kühe, Rapsfelder und grüne Wiesen wechseln sich ab. Dann erstrahlt die Burg Kerpen vor uns, bevor wir den Dreihmühlenwasserfall erreichen. Hier halten wir kurz inne! Dann fahren wir über verschiedene Routen und natürliche Wege an Daun vorbei. Corona-bedingt haben wir keine Einkehrmöglichkeit, so dass wir an einer Tanke rasten und uns mit Kalorien versorgen. Dann erreichen wir den Calmont. HAMMER! Wir fäusten uns ab und genießen die einmalig schöne Aussicht auf die Moselschleife!
    Als wir weiter fahren, folgen wir der Mosel in ihrem Lauf, nur dass wir durch die wundervollen Höhen des Calmonts rollen und schieben. Dann gehts nach Cochem hinab um die letzten Kilometer über den Moselradweg zur Unterkunft in Treis Karden zu fahren. Mit Gegenwind natürlich..! Im Weingut empfängt man uns mit einer FeWo... Weinstube mit Terrasse geöffnet! Was will man mehr...

  • EIFEL GRAVEL LOOP - Etappe 4/ Treis Karden-Monreal (117 km | 10:25h | HM 1 470 m)
    Das Frühstück in Form von Lunchpaketen, genießen wir in der FeWo und machen das Gepäck klar. Noch kurz zum örtlichen Bäcker, dann starten wir und folgen recht bald einer schönen schmalen Serpentinenstraße, die als Radweg gekennzeichnet ist. Alte Schieferbauten und Ruinen vermitteln einen mediterranen Eindruck.Dann folgen wir der Schotterspur in den Wald, die dann aber immer technischer wird. Plötzlich nach einer kurve taucht sie auf, die wunderschöne Burg Eltz! Das “Neuschwanstein der Eifel“.Wow, ist das ein Blick. Es geht hinauf zum Maifeld. Da wir früh dran sind, haben wir die Straßen fast für uns. Die heutige Etappe führt uns nach Koblenz ans Deutsche Eck, wo wir uns erst mal eine Currywurst mit Pommes gönnen! Am Rhein gehts weiter nach Andernach bzw. später über den Nettetalradweg in Richtung Laacher See. Hier wird es jetzt auch wieder graveliger und wir verschwinden in der Einsamkeit. Die erkämpften Höhenmeter lassen Weitblicke bis nach Koblenz und den Rhein zu. Das hätten wir nicht erwartet! Dann erklimmen wir den Hochsimmer.Die Landschaft wird wieder waldreicher und damit dunkler. Unterm Hochsimmer halten wir aber noch mal an einer Plattform an. Was für eine Aussicht ist das bitte, sag ich!Dann gehts hinab nach Mayen und durch einsame Täler in den historischen Ort Monreal, der von einer Burg dominiert wird! Puh, dass war hart, sind wir uns einig.Schnell fertig machen, die örtliche Pizzeria hat nicht mehr lang offen!

  • EIFEL GRAVEL LOOP - Etappe 5/ Monreal-Rheinbach (85,1 km | 08:22h | HM 1 740 m)
    Heute gehts heim und das vergegenwärtigt uns, dass unser Trip fast vorbei ist. Aber vorher saugen wir noch ein paar Eindrücke auf... Einer davon ist die Hohe Acht. Keine Erhebung ist höher in der Eifel. Nicht umsonst heißt das Gebiet hier Hocheifel! In hörbarer Nähe liegt die “Grüne Hölle“, wie die Nordschleife des Nürburgrings genannt wird. Bis wir dort ankommen, verbringen wir unsere Zeit aber in verwunschenen Tälern und fahren durch eine idyllische, einsame Landschaft. Auch hier warten wieder traumhafte Ausblicke auf uns. An der Hohen Acht erklimmen wir dann noch den Kaiser Wilhelm Turm. Er wurde dem Kaiserpaar von den Bürgern aus Adenau zur Silberhochzeit kredenzt!Die Sicht ist super heute! Neben dem Siebengebirge bei Bonn, sehen wir bis zum Hunsrück. Daher legen wir hier unsere Pause ein.Dann gehts weiter über “Dreamgravel“ in Richtung Kesseling. Fotostops sind auch auf dieser Route wieder Pflicht! Oberhalb des Ortes kann man das Steinerberghaus ganz klein erkennen. Da müssen wir hoch, sag ich! Es hat etwas alpines und weckt Glücksgefühle. Im Ort werfen wir Windweste und Armlinge von Körper ab, um bei der kommende Auffahrt über die Kehrenstraße “Ahr d‘uez“ nicht zu überhitzen...Leichter Gang und ab gehts... gute 4,5km später stehen wir oben und genießen die Aussicht auf das Gebiet, wo wir vorher das Haus erblickt hatten. Das Haus ist geschlossen, dann eben kein Kuchen! Weiter gehts nach Walporzheim im Ahrtal. Damit betreten wir das größte zusammenhängende Rotweinanbaugebiet in Deutschland. Erst fahren wir im Tal und durch den Tunnel unter der Saffenburg, dann gehts bei Mayschoss in die Weinberge hinein. Die Aussicht auf den Ort ist ein Traum. So langsam verschwinden wir aus der Weinkulturlandschaft in das ländliche Gebiet der Grafschaft. Noch an der “Grotte Maria“ in Esch vorbei rollen wir auf der “Rheinischen Apfelroute“ aus. Wir sind bereits in unserer Heimat, Rheinbach in Sichtweite...Im Rheinbacher Ortskern sind wir überglücklich. Vor allem weil wir diese tolle Erfahrung ohne Panne oder Verletzung geschafft haben. Aber vor allem wurde uns die Eifel durch die Tour noch näher gebracht. Wir haben faszinierende Landschaften durchfahren, ungeahnte Blicke erhascht und tolle Menschen kennengelernt. Und wir haben einmal mehr erfahren wie schön “GRAVELN“ ist!

(c) Foto https://www.komoot.de/user/452244043053

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