Wildes Kleinod im Herbst entdecken – Bikepacking im Morobbiatal

Die bekannte Outdoor-Bekleidungs Jack Wolfskin hat seit einigen Jahren auch wieder Bikepacking Taschen und Bekleidung im Angebot - da liegt es nahe dass sie auch eine Bikepacking Tour vorstellen. Hier im beschaulichen Ticino im Herbst, denn die Bikepacking Saison ist noch nicht vorbei.

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Der Schweizer Kanton Tessin vereint alles, was sich ein Outdoor-Liebhaber nur wünschen kann. Wilde Täler und blau glitzernde Seen, umrahmt von den majestätischen Bergen der Alpen. Dazu gesellen sich pulsierende Städte und beschauliche Bergdörfer mit interessanten kulturellen Kleinoden und eine sehr gute Infrastruktur – ganz nach Schweizer Standard.

Eine besondere Dynamik und Magie erlebt der Kanton im Herbst, wenn am Seeufer des Lago Maggiore morgendlicher Nebel aufsteigt, in den Bergtälern goldenes Licht durch die bunt gefärbten Kastanienwälder fällt und auf den entfernten Berggipfeln bereits der erste Schnee aufblitzt. Dieser besonderen Atmosphäre wollten sich auch unsere drei Jack-Wolfskin-Influencer Sara Bassano (instagram.com/sara_bassano), Annika Vossen (instagram.com/annika_vossen) und Elmar Burke (instagram.com/elmar_burke) nicht entgehen lassen.

Für die drei erfahrenen Bikepacker ist der Herbst die ideale Zeit, um noch die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des Jahres einzufangen, den kühlen Wind in den Gipfeln zu spüren und die Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation zu erfahren. Wie? Natürlich auf ihren Gravelbikes. Für eine dreitägige Bikepacking-Tour fiel ihre Wahl auf das malerische Tessiner Morobbiatal (italienisch Valle Morobbia), ein Seitental zur Magadinoebene, das sich vom San-Jorio-Pass bis nach Giubiasco erstreckt. Dieses hat sich trotz der Nähe zur Kantonshauptstadt Bellinzona sein Wesen von Abgeschiedenheit und Wildnis bewahrt – und das nicht nur, weil hier in den letzten Jahren wieder einige Wölfe gesichtet wurden. Seinen größten Bekanntheitsgrad erlangte das Tal aber durch die Lage an der Strecke des historischen Radrennens Giubiasco-Carena. Unseren Influencern ging es bei ihrer Bikepacking-Tour aber nicht um Geschwindigkeit, sondern darum, ein faszinierendes Tal in herbstlicher Atmosphäre zu erleben. In dieser Collection erzählen sie, was sie auf der Tour erlebt haben.

Die Stadt Castione-Arbedo war der Startpunkt der ersten Etappe. Von Norden her führten die ersten Kilometer zuerst nach Bellinzona, wo bereits der erste Aufstieg auf die drei Bikepacker wartete. Über Serpentinen passierten sie die Monti di Artore und anschließend die Monti di Ravecchia. Hierbei wurden ihre Waden ordentlich beansprucht, aber die herrlichen Ausblicke auf das Tal und die Magadinoebene entschädigten jede Mühe. Anschließend folgte noch ein Abstecher zur Carmena-Talsperre, bevor man im kleinen Bergdorf Sant'Antonio das Schlafquartier bezog.

Am darauffolgenden Tag lockte das Morobbiatal mit einer Fahrt entlang der historischen Rennradstrecke Giubiasco-Carena zu zwei wundervollen Berghütten. Dabei standen anspruchsvolle Anstiege auf dem Programm und so wurde diese Etappe bereits in den frühen Morgenstunden gestartet. Für die Übernachtung fiel die Wahl auf die Cremorasco-Hütte. Dank ihrer hohen einsamen Lage haben unsere Influencer nicht nur einen schönen idyllischen Schlafplatz gefunden, sondern konnten auch einen einmaligen Blick auf den Lago Maggiore und die Stadt Locarno im Abendlicht genießen.

Nach zwei Tagen, an denen immer wieder die Waden gefordert wurden, verlief die letzte Etappe mit einer Ausnahme stets talwärts. Als krönender Abschluss stand eine Fahrt mit der Fähre über den Lago Maggiore auf dem Programm. Hierbei genossen unsere drei Bikepacker das einmalige mediterrane Flair, das der See und die Stadt Locarno ausstrahlen. Nach einer finalen kleinen Tour an der Seepromenade ging damit auch die dreitägige Bikepacking-Reise zu Ende.

Wenn dich jetzt auch das Bikepacking-Fieber gepackt hat, dann folge doch den Spuren von Sara, Annika und Elmar und erlebe dabei dein eigenes Abenteuer im Morobbiatal. Solltest du die Tour ebenfalls für den Herbst planen, achte vor allem auf funktionelle Kleidung. Denn auch wenn es zu dieser Jahreszeit in den Tessiner Tälern und in der Magadinoebene noch gemütlich warm erscheint, wehen in den höheren Lagen bereits die ersten kühle Winde.

Die Tessiner Berge sind steil und einige Singletrails auch recht anspruchsvoll. Aber mit etwas fortgeschrittener MTB-Erfahrung und wenn es dich nicht stört, dein Bike auch mal zu schieben oder gar zu tragen, wirst du deine helle Freude haben, das Tal auf zwei Rädern zu entdecken. Doch nicht nur die persönliche Kondition ist gefordert, sondern auch dein Bike sollte bergtauglich sein. Gute Bremsen und eine smoothe Gangschaltung sind hier obligatorisch. Und sollte doch noch etwas fehlen: Sowohl in der Kantonshauptstadt Bellinzona als auch in Locarno findest du Bikeshops, die dich und dein Rad ausstatten können. Und mit unseren Bikepacking-Taschen findet auch dein Gepäck den richtigen Platz. Fertig ausgerüstet, kannst du dann dein eigenes Abenteuer ins Morobbiatal starten. Wir wünschen dir viel Spaß dabei!

  • Tag 1: Von Castione nach Vellano – Bikepacking im Morobbiatal (19,2 km | 03:27 | 960 m) Das Abenteuer ruft! Drei Tage Bikepacking im Tessiner Morobbiatal warteten auf uns. Mit der Bahn erreichten wir unseren Ausgangsort Castione-Arbedo, eine Gemeinde im Tessin, die dank der guten Verbindung ein idealer Startpunkt ist. Kaum hatten wir den Bahnhof verlassen, schwangen wir uns auf die Räder, folgten dem Ticino ein Stück in Richtung Süden und passierten dabei die Ortschaft Arbedo. Hier konnten wir noch entspannt über den weitgehend flachen Untergrund fahren, bevor wir bei Bellinzona unsere ersten Höhenmeter in Angriff nahmen. Über mehrere Serpentinen ging es für uns hoch hinauf. Zuerst über Asphalt auf der Via Pian Laghetto, dann bogen wir bei Laghetto in einen alten Säumerweg. Trotz seines Belags aus größeren klobigen Pflastersteinen war es ein schöner Weg, der uns bei jedem Pedaltritt weiter bergan brachte und dabei Ausblicke auf die umliegende Berglandschaft freigab. An einigen Stellen mussten wir aber vom Bike absteigen und ein wenig schieben, bis wir schließlich die Alpe von Monti di Artore erreichten. Dort hatten wir wieder festen Belag unter unseren Rädern und konnten somit die letzten Höhenmeter spielend erradeln, bis wir schließlich den höchsten Punkt der heutigen Etappe erreichten: die Alpe Monti di Varrecchia. Ein perfekter Ort für die wohlverdiente Pause mit einem einzigartigen Ausblick auf die Magadinoebene, den Lago Maggiore und auf die bis zu 4.000 Meter hohen Gipfel des Wallis. Weiter auf asphaltierten Serpentinen düsten wir talabwärts durch das Dorf Paudo und folgten dem Verlauf der Via Cantonale, bogen aber direkt vor dem Bergdorf Sant’Antonio in eine Nebenstraße ab, die uns direkt zur Carmena-Staumauer führte. Vor allem die mächtigen Felswände, die uns auf dem Weg zur Staumauer begleiteten, waren sehr beeindruckend. Bei der Staumauer angekommen, machten wir unsere zweite Verschnaufpause. Wir schauten uns ein wenig den Stausee und die bogenförmige Staumauer an, die knapp hundert Meter lang ist. Es ist ein wichtiges Bauwerk, da es dem Betrieb des Kraftwerks Morobbia und damit der Stromversorgung der Stadt Bellinzona dient. Nach diesem Abstecher fuhren wir wieder hinauf zur Hauptstraße Via Cantonale und diesmal direkt in das Dorf Sant’Antonio hinein. Hier direkt an der Via Valle gelegen fanden wir auch unser Hotel Osteria Ritrovo dei Passeggeri. Hier verbrachten wir unsere erste Nacht im Morrobiatal.

  • Tag 2: Von Vellano zur Cremorasco-Hütte – Bikepacking im Morobbiatal (38,4 km | 06:26 | 1.790 m) Der zweite Tag startet bereits vor dem Tagesanbruch. Zweimal ging es heute auf nicht gerade niedrige Berge hinauf und dabei waren einige Höhenmeter zu bewältigen. Ein straffes Programm für uns und da wir ja bereits Oktober hatten, waren die Tage bereits recht kurz und jede Minute Tageslicht musste gut genutzt werden. So schwangen wir uns bereits auf unsere Räder, bevor sich die ersten Sonnenstrahlen über den Berggipfeln zeigten. Von unserem Hotel folgten wir der Route der historischen Radrennstrecke Giubiasco-Carena, die bis zum kleinen Bergdorf Carena führte. Wir fuhren von dort noch ein Stück weiter und die Strecke gewann zunehmend an Steigung. Immerhin, die Straße war asphaltiert und so war der Aufstieg schlussendlich angenehmer, als wir zuerst dachten. Die herbstliche Berglandschaft und die Atmosphäre des stillen Tals waren wahrlich ein Genuss. Endlich bei der Alpe di Giumello angekommen, packen wir rasch unser mitgebrachtes Frühstück aus. Unsere Mägen knurrten bereits hörbar. Nach dem Start ohne Frühstück und dem fordernden Anstieg zur Alpe war eine Stärkung jetzt dringend notwendig. Zudem tauchte die Sonne bereits hinter den Bergen hervor und wärmte angenehm. Ein perfektes Timing für ein besonderes Frühstück in den Bergen in einer einmaligen Atmosphäre. Da wir mit allem versorgt waren, fanden wir es nicht so schlimm, dass die Alpe di Giumello jetzt im Oktober nicht mehr bewirtschaftet wurde. Nach der Stärkung schwangen wir uns wieder auf die Sättel und nahmen die Route zurück nach Guibasco. Die uns bereits bekannte Strecke führte jetzt bergab und so sausten wir sie genussvoll entlang. Jetzt war Tempo angesagt, und trotzdem haben wir unterwegs die Blicke ins tiefe Tal mit seinen leuchtend gefärbten Kastanienwäldern genießen können. Unten im Ort Pianezzo angekommen, füllten wir unsere Vorräte auf und pausierten kurz, denn der nächste Anstieg wartete bereits auf uns. Wir fuhren weiter auf der Hauptstraße, die nach Giubiasco führte. Nachdem wir das kleine Dorf Camorino passierten, bogen wir in eine kleine Seitenstraße ab und folgten den engen Serpentinen bergan bis zur Alpe Croveggia. Alternativ hätten wir auch die Seilbahn von Carmorina bis nach Croveggia nehmen können, aber wir wollten uns selbst etwas fordern und sehen, wie weit wir es bergauf auf unseren Sätteln schaffen. Von der Alpe di Croveggia führte ein recht herausforderndes Singletrail weiter bergauf. Trotz der Mühe hatten wir ein klares Ziel vor Augen: Eine Nacht auf der Cremorasco-Hütte. Alternativ hätten wir zwar auch im Tal bei Giubiasco eine Unterkunft gefunden, doch wir wollten uns das einmalige Erlebnis mit Ausblick auf die umliegende Landschaft nicht entgehen lassen. So nahmen wir auch in Kauf, dass wir bergauf teilweise unsere Bikes tragen mussten. Bei unserer Ankunft wussten wir, warum es all diese Mühe wert war. Uns erwartete eine spektakuläre Aussicht auf den Lago Maggiore und die Stadt Locarno, wunderbar eingerahmt von den mächtigen Tessiner Bergen. Einfach herrlich. Die Cremorasco-Hütte (Infos hier: capanneti.ch/de/huetten/cremorasco) verfügt über mehrere Betten, eine Küche und sogar eine Toilette mit Dusche. Kein Wunder, dass sie ein beliebtes Tagesziel bei Wanderern und Bikern ist. Es war bereits dunkel geworden. Auf der Veranda der Hütte planten wir im Schein unserer Stirnlampen den Tourenverlauf der letzten Etappe und in gemütlicher Runde quatschen wir noch ein wenig über die bisher gemeisterten Touren und unsere Eindrücke. Dann genossen wir noch den Anblick der Lichter von Locarno und der Magadinoebene, bevor wir müde in unsere Betten krochen.

  • Tag 3: Von der Cremorasco-Hütte nach Locarno – Bikepacking im Morobbiatal (39,9 km | 05:17 | 1.120 m) Der dritte und letzte Tag unserer Bikepacking-Tour war angebrochen. Nach einer ruhigen Nacht in der Berghütte nahmen wir ein kleines Frühstück auf der Terrasse der Cremorasco-Hütte ein, packten unsere Räder und streiften zum letzten Mal unsere Fahrradbekleidung über. Wir waren bereit, die letzte Etappe unserer Bikepacking-Tour in Angriff zu nehmen. Einen letzten Blick warfen wir auf das herrliche morgendliche Bergpanorama und die im Tal noch im Morgendunst langsam erwachende Stadt Locarno, die unser heutiges Tagesziel war. Zuerst fuhren wir auf einem recht schmalen Singletrail abwärts bis nach Sant’Antonino. Etwas weiter in Cadenazzo machten wir Frühstück und sammelten nochmal unsere Kräfte, um hinter Robasacco ordentlich in die Pedale treten zu können, denn auf der weiteren Strecke begleitete uns ein langer stetiger Anstieg auf unzähligen Serpentinen, bis wir schließlich den höchsten Punkt der heutigen Tour erreichten. Abenteuerlich war dann die Abfahrt auf den Serpentinen in Richtung Isone. In engen Kurven düsten wir den Berg hinab und folgten anschließend dem Verlauf des Vedeggio durch das Val d'Isone. Wir passierten einige Dörfer, bis wir das Kleinod Quartino am Rande der Magadinoebene erreichten. Jetzt war es nicht mehr weit bis zum Ziel: dem Fährhafen Magadino. Dort angekommen schoben wir unsere Räder über einen Steg reibungslos aufs Schiff. Wir hatten es geschafft! Drei ereignisreiche Bikepacking-Tage lagen nun hinter uns! In Locarno angekommen, radelten wir zum Abschluss ein wenig auf der Seepromenade entlang und saugten noch ein wenig vom mediterranen Flair der Stadt ein, bevor es schließlich in Richtung Bahnhof ging. Noch ein letzter Blick über den Lago Maggiore auf die Magadinoebene, wo sich hinter den Bergen das kleine, aber feine Morobbiatal erstreckt, das wir drei Tage lang auf den Rädern erkunden und erleben durften … Ciao bella valle Morobbia!

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