Bikepacking Freiburg bis Basel – Die herbstlichen Schwarzwald Etappen des Naturparke-Gravel-Crossings
Ihr habt die anderen Berichte zum Naturparke-Gravel-Crossing schon gelesen und wollt direkt in die nächste Etappe einsteigen? Dann geht’s hier lang!
Vier Naturparks, unzählige Erlebnisse: Das Naturparke-Gravel-Crossing
Auf rund 690 Kilometern und stolzen 14.000 Höhenmetern führt das Naturparke-Gravel-Crossing durch vier beeindruckende Naturparks: Neckartal-Odenwald, Stromberg-Heuchelberg, Schwarzwald Mitte/Nord und den Südschwarzwald. Die Strecke ist ein wahres Paradies für Gravelbike-Enthusiasten: Schotterpisten, ruhige Waldpfade, abgelegene Landstraßen und traumhafte Weinberge sowie Flusslandschaften erwarten dich. Das Beste daran? Die Navigation läuft komplett digital und ist Teil eines gemeinsamen Projekts der beteiligten Naturparks und Tourismusorganisationen aus Baden-Württemberg. Wenn ihr mehr wissen möchtet, findet ihr hier die offiziellen Infos sowie die Komoot-Collection.
Dreimal Bikepacking im Jahr: Frühling, Sommer, Herbst
Ein Abenteuer dieser Größenordnung will gut geplant sein – deshalb haben wir das Gravel-Crossing auf drei verschiedene Touren aufgeteilt: Frühling, Sommer und Herbst. Jede Saison bietet dabei ihr ganz eigenes Flair und besondere Herausforderungen. So konnten wir uns gleich auf drei ausgiebige Bikepacking-Erlebnisse freuen, die wir auf verlängerte Wochenenden verteilt haben. Diese Struktur erlaubt es, die volle Pracht der Natur in jeder Jahreszeit zu erleben, ohne den Alltag völlig umzukrempeln.
Hinweis: Werbung
Wir möchten euch darauf hinweisen, dass diese Tour in Kooperation mit den Tourismusorganisationen der beteiligten Naturparks stattfand. Alle Eindrücke und Meinungen in diesem Bericht sind jedoch völlig authentisch und unsere eigenen.
Alles, was auf das Gravelbike passt
Ein solches Bikepacking-Abenteuer steht und fällt mit der richtigen Vorbereitung. Unsere Gravelbikes waren nicht nur treue Gefährten, sondern auch bestens ausgerüstet. Dank der Unterstützung von ORTLIEB und Old Man Mountain hatten wir das perfekte Setup, um alle nötigen Dinge auf unseren Rädern unterzubringen. (Mehr über unser Equipment gibts hier)
Auch wenn wir auf Campingausrüstung wie Zelte und Kocher verzichtet haben, blieb unser Setup umfangreich genug. Unsere Übernachtungen fanden in komfortablen Hotels statt – doch wer das echte Outdoor-Erlebnis sucht, kann auch auf Camping- und Trekkingplätzen, wie im Schwarzwald, übernachten.
Frühlingsabenteuer abgeschlossen, Sommer GESCHICHTE
Im Frühling führte uns die Strecke von Mannheim nach Bad Wildbad, durch den Odenwald, das Heilbronner Land und weiter in den Nordschwarzwald. Im Sommer sind wir dann von Bad Wildbad, über Wolfach bis nach Freiburg geradelt. Die Route war gespickt mit herausfordernden Anstiegen, rasanten Abfahrten und atemberaubenden Ausblicken. Abwechslung pur – mehr dazu in den Berichten!
AssMagic: Die Geheimwaffe für lange Gravel-Abenteuer
Wenn man so lange unterwegs ist, vor allem im Sommer, sind kleine Helferlein Gold wert. Unsere Rettung: die Chamois-Creme von AssMagic, die wir inzwischen richtig ins Herz geschlossen haben. Aber auch ihr Waschmittel hat uns begeistert – unsere Bib-Shorts, Shirts, Handschuhe und Co. wurden damit wieder blitzsauber. Besonders cool: Die Chamois-Creme gibt's in praktischen Travel-Packs, perfekt portioniert für genau die Menge, die man auf so einer Reise braucht. Ein Päckchen hat locker für uns beide einen ganzen Tag gereicht. Neugierig? Schaut euch AssMagic mal an – wir haben den Gründer auf der Eurobike kennengelernt und fanden ihn und den Namen des Produkts sofort super sympathisch.
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Naturparke-Gravel-Crossing – Etappe 9: Von Freiburg über den Feldberg nach Muggebrunn
Herbst – die Jahreszeit, in der man sich goldenes Laub, klare Luft und Sonnenschein wünscht. Doch was bekommt man? Nebel, Regen und kalte Finger. Willkommen auf Etappe 9 unseres Naturparke-Gravel-Crossing-Abenteuers, von Freiburg über den Feldberg nach Muggenbrunn! 🌧️🍂
Der Start: Wir stehen um 4:30 Uhr auf, fahren nach Freiburg und direkt in den Schwarzwald. Die Route führt uns von Freiburg über Rad- und Seitenwege gemütlich nach Buchenbach, dem offiziellen Ende von Etappe 8 des Naturparke-Crossings. Schön warmgefahren, sind wir motiviert. Doch nach nur wenigen Kilometern wartet die nächste Herausforderung: Eine steile Steigung zwingt uns, das erste Mal zu schieben. Aber der Gravel unter unseren Füßen (und Reifen) fühlt sich gut an, und das typische Schwarzwald-Feeling ist sofort da. 🌲
Der Weg ist nicht immer ein Gravel-Traum. Einige Abschnitte müssen wir sogar über grobe Passagen schieben, Abkürzungen über kleine Hügel, die schneller zu bewältigen sind, als sie aussehen. Belohnt werden wir immerhin mit einer netten Aussicht. 🎉 Auf dem asphaltierten Nesselachenweg rollen wir entspannt bis ins nächste Dorf. Doch dort holt uns der Himmel ein: Regenwand voraus! Also schnell Regenjacken drüber und feststellen, wie viel Wasser da so auf einmal runterkommen kann. 💦
Zwischen den Dörfern geht’s nun wellig auf der Straße weiter, immer wieder mit kleinen Anstiegen. Einen Unterschlupf suchen? Ach, nach ein paar Minuten unter einem Vordach gekauert, merken wir, dass es keinen Sinn macht. Lieber so schnell wie möglich nach Hinterzarten, wo wir uns bei “Fräulein Me” mit Kuchen und heißem Tee aufwärmen. #IRideForCake 🍰
Es geht weiter durch ein paar Wohngebiete und dann auf einen Schotterradweg, der uns durch den Wald zum Titisee führt. Die Seite des Sees, an der wir unterwegs sind, ist allerdings eher trist – im Sommer bestimmt netter, aber heute: Regenwetter-Charme und keine freie Sicht auf den See. Also weiter in der Hoffnung, dass das Wetter uns doch noch eine freie Sicht auf den Feldberg schenkt (es tut sich was am Himmel).
Auf der Landesstraße Richtung Kunzenmoos müssen wir uns durch den Verkehr schlängeln, aber zum Glück können wir bald auf einen ruhigeren Seitenweg abbiegen, der sich in einen schönen Schotterweg verwandelt. Unser nächstes Highlight: der Feldsee. Um dorthin zu gelangen, kämpfen wir uns durch ein Tal, mal steil, mal flach, und die letzten Meter legen wir zu Fuß zurück, um dem Naturschutzgebiet gerecht zu werden. 🏞️
Der Feldberg? Eher ein Nebelberg. Mystisch, aber keine Aussicht weit und breit. Der Feldsee ist dennoch beeindruckend, auch wenn die Temperaturen merklich fallen. 🥶 Nach einer kurzen Pause entscheiden wir uns, weiterzufahren – immerhin warten noch einige Höhenmeter auf uns.
Je höher wir kommen, desto dichter wird der Nebel, bis wir regelrecht in die Wolken hineinfahren. Die Sicht? Kaum noch vorhanden. Ein paar umgestürzte Bäume sorgen dafür, dass der Aufstieg nicht ganz so flüssig verläuft, und als wir schließlich an den Skiliftanlagen am Feldberg ankommen, fängt es wieder an zu regnen – diesmal in Form von Graupel. 🌨️
Mit einer Sichtweite von gefühlt drei Metern und Temperaturen um den Gefrierpunkt beschließen wir schweren Herzens, die letzten Höhenmeter zum Feldberg zu streichen. Stattdessen fahren wir direkt Richtung Todtnauer Hütte. Ein bisschen Aussicht gibt es beim Abstieg dann doch noch, aber wir wissen: Im Sommer wäre das hier bestimmt ein Traum!
Der Abstieg ist nicht minder abenteuerlich: Über Gravelstraßen geht’s bergab, und nach einer weiteren Überquerung des Stübenwasens, die mit ihren Hügeln richtig Spaß macht, verwandelt sich die Strecke in eine regelrechte Schlammschlacht. Das Wasser und der Schlamm tun ihr Übriges, und wir rutschen und schlitterten den Hang hinunter, immer mit der Angst im Nacken, im Matsch zu landen. Glück gehabt – wir kommen heil unten an! 🙌
Nur noch 50-60 Höhenmeter trennen uns von unserer Unterkunft in Muggenbrunn. Die Ferienwohnung ist geräumig und – Gott sei Dank – beheizt. Elektroheizung an, Klamotten trocknen, und dann das Malheur: Einer unserer Radcomputer verabschiedet sich mit einem Kurzschluss. Weniger Technik für die nächsten Tage also, aber irgendwie werden wir schon durchkommen.
Da wir in der Ferienwohnung nichts zu essen haben, geht’s ab zu einem Naturparkwirt in Muggenbrunn. Leckeres Weiderind, Käsespätzle und ein kühles Bier sind genau das Richtige nach einem Tag voller Regen und Matsch. 🍻
Für alle, die diese Etappe nachfahren wollen, ein kleiner Tipp: Die Unterkünfte in der Gegend sind nicht zahlreich, und im Nachhinein hätten wir uns wohl eher eine Bleibe direkt am Feldberg gesucht. Dort gibt’s größere Hotels und man hat den letzten Aufstieg zum Feldberg direkt vor der Nase. Über 1700 Höhenmeter stecken in dieser Etappe – wer will, kann die Tour sicher auch anders aufteilen.
Alles in allem ist es eine anstrengende, aber unglaublich lohnende Etappe – Regen, Schlamm und Nebel inklusive. Aber hey, was wäre ein Bikepacking-Abenteuer ohne ein bisschen Chaos? 🚴♂️🌲
Naturparke-Gravel-Crossing 🚴♂️🌲 Etappe 10 – Von Muggenbrunn über den Hochkopf nach Todtmoos
Der zweite Tag unseres Naturparke-Gravel-Crossings startet – wie immer – früh und diesmal mit minimalem Frühstück. Tee und etwas Feigenbrot müssen reichen, denn es gibt keine Bäckerei in der Nähe. Da hätten wir doch lieber früher nach einem Hotel geschaut, das Frühstück anbietet. 🫖🍞
Die Wettervorhersage verspricht Sonne am Vormittag und am Nachmittag wieder Regen – der Klassiker. Also nix wie rauf auf den Berg! Die Route führt uns oberhalb von Muggenbrunn auf den Grat des Berges, und obwohl der Anstieg zunächst streng ist, wird es nach den ersten Kilometern deutlich entspannter. Und was für ein Panorama sich uns bietet! Ein wunderschönes Tal erstreckt sich vor uns, mit Blick über weitläufige „Almen“ – Ja es sind Weiden, aber wir nennen sie jetzt einfach mal so, auch wenn wir hier nicht in den Alpen sind, es sieht genau danach aus 😉 🌄
Die nächsten eineinhalb Stunden fahren wir auf gutem Schotter, oft durch den Wald, aber immer wieder öffnet sich die Landschaft und bietet uns diesen fast alpinen Charakter. Es ist die perfekte Mischung aus Herausforderung und Entspannung. Die Belohnung folgt schließlich bei der Abfahrt nach Todtnau, wo wir uns endlich ein ordentliches Frühstück gönnen können. Eine kleine steile Steigung von 20-30 Höhenmetern zwischendurch ist dabei kein Problem. 🚵♂️
Nach dem Frühstück geht es auf dem Radweg Richtung Gschwend weiter. Hier haben wir die Route des Gravel Crossings im Vorfeld etwas abgeändert, da uns der direkte Anstieg in den Wald zu „gewollt“ vorkam. Stattdessen planen wir ursprünglich, über die Gisibodenstraße auf Asphalt weiterzufahren, aber das Wetter sieht nicht so vielversprechend aus, und unsere Kräfte nach dem kalten Vortag sind auch nicht mehr die besten. Also suchen wir eine alternative Route. 🌧️
Diese führt uns über Präg, wo wir geschickt die vielbefahrene Bundesstraße umgehen und auf Gravelstrecken am Hang entlangfahren. Diese Abschnitte sind teils steil und auf losem Untergrund, aber besonders das letzte Stück vor Präg bestätigt unsere Entscheidung, die Tour etwas abzukürzen. In Präg angekommen, stehen wir erneut vor einer Entscheidung: auf der Straße bleiben oder den steilen Gravelaufstieg wagen? 🚵♀️
Da die Passstraße überraschend wenig befahren ist, entscheiden wir uns für diese Option. Auch wenn die Steigungen zwischen 6 und 10 Prozent liegen, ist die Straße eine gute Wahl, und mit ein paar Pausen schaffen wir die 450 Höhenmeter bis zum Hochkopfpass ohne größere Probleme. 💪
Am Hochkopfpass angekommen, machen wir eine kurze Pause und genießen den Moment. Dort steht ein wunderschönes Tor, perfekt für ein paar Fotos – und das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. 📸 Auf den Schildern entdecken wir auch Sticker von anderen Radfahrern (ähm, 8000watt) – ein Beweis, dass dieser Abschnitt wohl recht beliebt bei den Rennradfahrern ist.
Unser Blick ist aber schon auf Todtmoos und unser Hotel gerichtet, also geht es zügig die Passstraße hinunter. Die Abfahrt ist schnell, und obwohl wir etwas früher ankommen als geplant, freuen wir uns umso mehr auf die wohlverdiente Erholung. Ein köstliches Abendessen und eine heiße Dusche warten auf uns – die perfekte Belohnung nach einem langen Tag auf dem Sattel. 🍽️🚿
Und so endet der zweite Tag unserer Tour – voller toller Eindrücke, herrlicher Ausblicke und genug Abenteuer für einen Tag. Aber das Beste: Der nächste Tag verspricht noch mehr Sonne und weniger Regen!
Unsere tolle Bleibe für die Nacht - Gersbacher Hof
Übernachtet haben wir im Gersbacher Hof, einem kleinen Hotel, das mit unglaublich viel Herzblut von einem sympathischen Paar geführt wird. Und das merkt man sofort: Das Konzept ist einzigartig! Ihr Restaurant bietet abends nur Menüs an – und das nur auf Reservierung. Unter der Woche gibt’s ein festes 4-Gänge-Menü, und am Wochenende wird dann richtig aufgefahren: 6, 8 oder sogar 10 Gänge. 🍽️
Der Besitzer ist ein großer Fan von südafrikanischen Weinen und hat uns mit viel Leidenschaft und Fachwissen durch seine Favoriten geführt. Im Zimmer gab’s sogar Informationen über Weinreisen nach Südafrika – wir waren so begeistert, dass wir uns direkt inspirieren ließen. 🍷 Im Restaurant entdeckten wir dann ein echtes Highlight: Das Rezeptbuch, das sie erst kürzlich veröffentlicht hatten. Kein gewöhnliches Kochbuch – hier gibt’s keine Fotos, sondern wunderschöne Illustrationen und Zeichnungen ihrer Tochter. Natürlich mussten wir eins mitnehmen! 🎨📚
Am nächsten Morgen erwartete uns ein ebenso beeindruckendes Frühstücksbuffet. Besonders die Apfelsaftauswahl hat es uns angetan – 10 bis 15 Sorten, alle sortenrein! 🍏 Aber auch alles andere, von süßen Leckereien bis hin zu frisch gemachtem Ei, ließ keine Wünsche offen. Der perfekte Start in den Tag! Vielleicht ist der Gersbacher Hof auch eine gute Basis für zukünftige Sommer-Exkursionen – hoch zum Feldberg und durch die anderen Teile des Naturparke-Gravel-Crossings, die wir wegen des Wetters und unserer müden Beine diesmal nicht erkunden konnten. ☀️🚵♂️
🚴♂️ Etappe 11: Von Todtmoos nach Basel 🚴♀️ Das große Finale
Unsere finale Etappe des Naturparke-Gravel-Crossing startet in Hotel, und direkt geht’s querfeldein durch eine Weide. Action am frühen Morgen – perfekt, um wach zu werden! Das Wetter? Frisch, aber gut. Die heutige Challenge: 100 Kilometer und 1000 Höhenmeter. Klingt easy, aber die Höhenmeter sind auf die ersten 40 Kilometer konzentriert ... also durchaus wie die letzten Tage. Danach rollen wir entspannt den Rhein entlang bis nach Basel – das Ziel schon fest im Blick.
Nach der ersten Abfahrt nach Todtmoos folgen wir dem Tal und folgen gemütlich kleinen Nebenstraßen und Wegen, wie zum Beispiel dem Frauenwaldweg. Der Anstieg beginnt harmlos, aber nach ein paar Kilometern muss man dann doch ran: 13-14% Steigung – hier wird ordentlich in die Pedale getreten, bis wir die Landesstraße erreichen. Aber keine Sorge, das Steile geht grad weiter auf der Straße. Danach geht’s fast eben durch den Wald, bis wir bei einem Aussichtspunkt ankommen. Von dort genießen wir den Blick über Glashütte – Zeit für die erste wohlverdiente Pause und den Ausblick.
Dann geht’s weiter bergauf, aber diesmal entspannt. Kein Gejammer, nur genießen. Wir kreuzen nochmal die Landesstraße, dann ab in den Wald und abwärts. Das ist keine normale Straße, sondern eine dieser super engen, kaum ein Auto passt durch, aber hey – das macht sie umso besser! Der Asphalt ist erstaunlich gut, also holen wir uns ein bisschen Fahrtwind ab. Schwung holen und los!
Nach dem Asphalt-Flow folgt ein gemächlicher Schotteranstieg, schön gleichmäßig und voll machbar. Dabei entdecken wir etwas, das uns fast aus den Socken haut: Pilze. Und zwar nicht ein paar, sondern ganze Pilzfamilien auf jedem Meter! Kleine, große, Speisepilze – das volle Programm. Manche sehen schon ein bisschen angeknabbert aus, aber hey, das gibt ein gutes Bild her! Ein wahres Pilzparadies, das wir so noch nie erlebt haben.
Oben angekommen erwartet uns die wunderschöne Weidelandschaft bei Engelschwand. Falls das nichts sagt: gleich neben Herrischwand. Und hier kommt das erste Highlight des Tages – der Gugelturm! Von der Aussichtsplattform hat man einen hammermäßigen Blick über die gesamte Gegend. Perfekt, um kurz durchzuatmen. In der Gugelschutzhütte wurden wir dann von super netten Wirtsleuten empfangen. Frischer Kaffee, ein Stück Kuchen – und das bei dem kühlen Wetter. Eine kleine Aufwärmpause, die genau richtig kommt!
Weiter geht’s, denn wir haben noch ordentlich was vor uns. Gerade mal 20 Kilometer haben wir geschafft – also kein Grund, den Helm abzusetzen! Wer mag, könnte in Großherrischwand einen Abstecher ins Heimatmuseum machen und sich über die Schwarzwaldkultur schlau machen. Aber wir? Wir genießen lieber die Sonnenstrahlen und rollen entspannt durch den Wald. Leichtes Auf und Ab, auf perfekten Wegen, die fast wie gemacht sind für unsere Gravelbikes.
Nach einer Weile führt uns die Strecke durch verschiedene Waldabschnitte. Manche frisch abgeholzt, was uns tolle Ausblicke auf die Landschaft verschafft, andere dicht bewaldet mit einer Mischung aus jungen und alten Bäumen. Es ist dieser Flow, den man bei einer guten Gravel-Tour so schätzt: ständiges leichtes Auf und Ab, ohne dass es langweilig wird. Nach und nach kommen wir zur nächsten Herausforderung: eine letzte Steigung, die uns auf einer kleinen Straße bis ins nächste Dorf bringt.
Hier treffen wir auf die Hauptstraße. Es gäbe wohl einen coolen Mountainbike-Trail, der von hier ins Tal runterfährt, aber wir bleiben standhaft und lassen uns nicht verführen. Stattdessen sausen wir die Serpentinen der Hauptstraße hinunter. Die Aussicht? Mega! Ein riesiges Tal öffnet sich vor uns, und wir können gar nicht anders, als die Abfahrt zu genießen. Zugegeben, wir verpassen dabei glatt die Abfahrt auf den nächsten Gravel-Weg – aber die Serpentinen waren’s wert.
Unten in Wehr angekommen, nach knackigen 43 Kilometern, geht’s für uns direkt wieder rein in den Wald. Der nächste Abschnitt wartet!
Wobei, „Waldweg“ trifft’s nicht ganz. Wir landen auf einem Spazierweg, der uns direkt ein paar knackige Schiebepassagen serviert. Und dann, Überraschung: ein Passionsweg! Hier werden die einzelnen Stationen Christi in kleinen Schreinen dargestellt – mal was anderes, vor allem nach den flowigen Trails bisher. Die Strecke ist technisch und mit unserem Gepäck ein bisschen knifflig, aber es macht Sinn, warum wir hier langfahren: Unten rauscht die Bundesstraße vorbei, laut und voll, da will keiner sein.
Nach Oefflingen geht’s wieder bergauf, diesmal in Richtung Günnenbach. Auf Asphalt schlängelt sich die Straße stetig mit gut 10% Steigung nach oben. Wir ziehen vorbei an ein paar Aussiedlerhöfen und Oben erwartet uns ein "Bergsee", und wer Lust auf eine kleine Pause hat, kann am Wildgehege einen Blick auf echte Hirsche werfen. Cool, oder?
Wir aber haben Bad Säckingen fest im Visier und lassen den See links liegen. Es geht weiter, über eine Schotterstraße flott bergab und dann rein in die Stadt. Das Ziel vor Augen: die berühmte überdachte Holzbrücke über den Rhein.
Bad Säckingen ist, wie man sich schon denken kann, ziemlich touristisch. Es gibt alles, was das Herz begehrt: Einkaufsmöglichkeiten, einen Schlosspark, eine beeindruckende Kirche, und natürlich jede Menge Cafés und Restaurants. Perfekt für eine Pause. Aber wir hatten diese romantische Vorstellung, dass wir entlang des Rheins sicher noch einen cooleren Spot finden würden, um unseren Hunger zu stillen. Tja, Spoiler Alert: Wir haben tatsächlich was gefunden – aber das war mehr Glück als Plan. Dazu gleich mehr.
Eigentlich ist hier das Naturparke-Gravel-Crossing abgeschlossen. Wir haben die vier Naturparks durchquert und jetzt ganz besonders den Südschwarzwald. Von hier aus könnte man easy den Zug nehmen und in wenigen Minuten in Basel sein. Und ganz ehrlich? Wenn wir das nochmal machen, würden wir genau das tun: nach Basel fahren und dort ein paar entspannte Stunden verbringen. Denn die nächste Strecke? Naja, sagen wir mal, es gibt nicht viel zu erzählen.
Die ersten paar Kilometer sind zwar noch ganz nett, kleine Schotterpassagen schlängeln sich am Fluss entlang – so weit, so romantisch. Aber nach kurzer Zeit ist Schluss mit Idylle. Stattdessen geht’s durch Ortschaften, Industriegebiete und Handwerksanlagen, wo man sich fragt, ob das wirklich der beste Weg war. Und als ob das nicht reicht, gibt’s noch Baustellen, die Teile der Strecke unpassierbar machen. Also ab auf Umwege, und zack, landet man auf einer stark befahrenen Bundesstraße. Das war wirklich kein Spaß. Als nettes Extra ist dann auch noch die Halterung des Lichts gebrochen 😆 … die Leuchte hat gehalten.
Doch, ein Highlight gab’s trotzdem! Trotz Baustellenchaos in Schwörstadt sind wir auf eine ziemlich coole italienische Konditorei gestoßen. Und was soll ich sagen? Wir haben das Ding fast leergefuttert. Von knusprigen Cannoli, über Pizza bis hin zu kleinen, mit Ricotta gefüllten Kuchen – alles war der Hammer. Wenn ihr mal in der Ecke seid: unbedingt reingehen!
Nächster Stopp: Basel! Aber bevor wir uns hungrig in die Schweizer wagen, machen wir noch einen kurzen Halt bei einem Discounter auf der deutschen Seite und decken uns mit ein paar Snacks für die Heimfahrt ein – man weiß ja, die Schweiz ist nicht gerade ein Schnäppchenparadies. Große Pause? Leider keine Zeit. Also geht’s direkt rein nach Basel, und hier verlassen wir offiziell die ursprüngliche Gravel Crossing-Route. Statt zum Badischen Bahnhof radeln wir weiter bis in die Altstadt Basel. Über die Wettsteinbrücke düsen wir hoch zum Münster, und genau in dem Moment begrüßt uns von oben ein mittelalterliches Konzert – Timing vom Feinsten!
Basel selbst ist einfach traumhaft. Die Stadt ist lebendig, die Gassen eng und voll mit Leuten, die sich überall tummeln. Wir schlängeln uns durch das Gewusel, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf: „Eigentlich würden wir hier gerne länger bleiben.“ Denn Basel verdient mehr Zeit, als wir gerade haben. Aber so ist das manchmal, also überqueren wir wieder die Brücke, rollen durch ein paar Neubaugebiete und ab Richtung Weil am Rhein. Die Wege? Top in Schuss, aber nichts Spektakuläres. Kurz darauf überqueren wir die Grenze zurück nach Deutschland und steigen in Weil am Rhein in den Zug, der uns heimbringt.
Das war’s also – das große Naturparke-Gravel-Crossing-Abenteuer für dieses Jahr. Frühling, Sommer und Herbst haben wir alles mitgenommen. Sonne, Regen, Wind – wir haben so ziemlich jedes Wetter erlebt, das man sich vorstellen kann, und sind jetzt definitiv um ein paar Erfahrungen reicher. Was wir alles schaffen und sehen können? Unglaublich viel! Die Tour können wir euch nur wärmstens ans Herz legen.
Wenn ihr in unseren Berichten stöbert, seht ihr, wie wir die einzelnen Etappen ein bisschen angepasst haben – da ist für jeden was dabei. Wir überlegen auch schon, die Herbst-Etappen nochmal im Sommer zu fahren, vor allem weil wir den Feldberg bei freiem Blick verpasst haben. Das ist definitiv ein Grund, nochmal zurückzukommen!
Wir hoffen, dass unsere Berichte euch inspiriert haben, selbst loszuziehen und die Schönheit der Naturparke in Baden-Württemberg zu erkunden. Und vor allem, dass wir euch gezeigt haben, dass man sich von einer langen Strecke nicht einschüchtern lassen muss. Schneidet die Tour so, wie sie für euch passt, und pickt euch die Highlights raus! Wer die Ultra-Challenge sucht und die komplette Strecke am Stück fahren will, sollte mit elf Tagen nicht rechnen. Ein oder zwei Ruhetage sind fast Pflicht, denn abseits der Trails gibt’s noch so viel Schönes zu entdecken.
Lasst euch also nicht von der vorgegebenen Route einengen – sie ist nur eine Inspiration, um euren perfekten Gravel-Abenteuerweg zu finden!
Interessiert an der Ausrüstung die wir verwenden? Schaut hier, auf unsere Zusammenstellung >>>