Das Buch GravelPacking Schweiz – 20 Etappen Alpen Abenteuer
Hey du Abenteurer oder Abenteurerin! Klar, online ist das absolute Nonplusultra – schnell mal ein Video gucken, eine Route auf Komoot checken und ab aufs Bike. Aber mal ehrlich, nichts schlägt das Gefühl, ein Buch in der Hand zu haben, oder? Gerade wenn es um das Reisen mit dem Fahrrad geht, macht ein Buch alles ein bisschen greifbarer, einladender, und – naja – cooler.
Stell dir vor, du blätterst durch „GravelPacking Schweiz“ und tauchst direkt in die beschriebene Reise ein. Mit jeder Seite erlebst du einen neuen Abschnitt, immer mit dem Gedanken, „Das könnte ich auch fahren!“ Von poetischen Eindrücken, die dich träumen lassen, bis hin zu charmant-pragmatischen Tipps und witzigen Anmerkungen – dieses Buch bietet alles.
Das Buch GravelPacking Schweiz
„GravelPacking Schweiz“ nimmt dich mit auf eine Rundtour durch die Schweiz, die du so nicht im Internet findest. Mit 20 perfekt ausgearbeiteten Etappen von Lausanne bis Lausanne. Ob du sie einzeln oder kombiniert fährst, spielt keine Rolle. Jede Etappe ist so gestaltet, dass sie die unterschiedlichsten Fahrer anlockt und inspiriert. Auf der Suche nach einer Tour? Ein Blick ins Buch, und du hast sie gefunden!
Das Buch ist nicht nur praktisch, sondern auch ein Hingucker. In zwei Teile aufgeteilt, bietet es jede Menge Raum für beeindruckende Fotos und gibt dir gleich den richtigen Vibe für dein Abenteuer. Gedruckt auf hochwertigem, ungestrichenem Papier, fühlt es sich einfach gut an, es in der Hand zu halten. Es beschreibt jede Tour in präzisen Details – von Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten bis hin zu den Gründen, warum gerade diese Strecke gewählt wurde. Und obwohl der Name „GravelPacking“ ist, haben die Autoren es nicht übertrieben. Etwa 30% der Strecken bestehen aus knackigem Gravel, was die Touren trotz Höhenmetern gut machbar macht.
Das Drumherum - Die Komoot Collection und die Videos
Obwohl du auf Komoot schon die Routen sehen und planen kannst, hat das Buch einen unschlagbaren Vorteil: Du kannst es immer wieder in die Hand nehmen, reinblättern und dich für deine nächste Tour inspirieren lassen. Und hey, es gibt zu jeder der 20 Etappen ein kurzes Video auf YouTube, das die Stimmung und den Charakter einfängt – das komplette Paket - sozusagen Gravel Deluxe 😉! Trotzdem gehören die Komoot Touren auch auf diese Seite und natürlich auch die Playlist der Videos.
01 | Gravelpacking: Lausanne - Vallorbe (86,5 km | 05:27 | 1 500 m) Der Auftakt zu „Gravelpacking Schweiz“ erfolgt vor imposanter See- und Alpenkulisse in Lausanne-Ouchy. Nach rund einer Stunde Fahrt entlang des Genfersees ist dann aber Schluss mit noblen Villen, belebten Strand-Cafés und städtischem Flair. Was jetzt folgt, ist wahrer Luxus. Denn hier triffst du auf das, was den Jura (zumindest für mich) ausmacht: kaum einen Menschen.
02 | Gravelpacking: Vallorbe - Le Locle (80,9 km | 06:10 | 2 120 m) Zwischen Vallorbe und Le Locle spürst du nicht nur die Borstigkeit des Jura in den Armen und Beinen, sondern auch die aussergewöhnliche Gastfreundschaft der Jurassier im Gaumen. Wenn du bereits nach den ersten Anstiegen und Abfahrten rund um den Rücken des Neuenburgersee Lust auf Salziges verspürst, wirst du auf selten erlebte Art beglückt. Und das charmant offerierte Zwischenbier geniesst du mit Weltblick in den Creux-du-Van.
03 | Gravelpacking: Le Locle - Solothurn (92,0 km | 06:24 | 1 800 m) Le Locle und La Chaux-de-Fonds sind nur eine gute halbe Gravelstunde voneinander getrennt und du erfährst in beiden Orten die einmalige, schachbrettartige städtebauliche Ausrichtung. Beide Städte sind ein Symbol der in der Regel durch Betriebsamkeit und Hektik geprägten Industrialisierung. Und damit meilenweit von der Entspanntheit der sie umgebenden Natur entfernt, die du bis Solothurn unter die Räder bekommst. Eine Strecke, die mit viel Graveluntergrund körperlich zwar ziemlich fordernd ist, bis ins und auch am Ziel aber nie etwas von ihrer Lässigkeit verliert.
04 | Gravelpacking: Solothurn - Thun (84,1 km | 05:16 | 1 500 m) Die Strecke zwischen dem lässigen Solothurn und dem nicht minder gelassenen Thun steht den beiden Städten in nichts nach: Sie nimmt es (fast) genauso gemütlich. Mal geht es über kleinere und grössere Hügel – mal entlang der entspannten Emme. Immer im Flow. Und begleitet von grossartigen Ausblicken in die Berner Alpen – sowie einem Fahrtechnik-Test kurz vor Etappenende.
05 | Gravelpacking: Thun - Sarnen (80,9 km | 05:36 | 2 240 m) Auf Etappe 5 der grossen Schweiz-Runde fährst du von Thun nach Sarnen, über Kemeribodenbad, Sörenberg und den Glaubenbielenpass. Gut 80 Kilometer auf kleinen Strassen am Rande des Emmentals und Entlebuchs – und immer wieder auf sehr gut fahrbarem Graveluntergrund. Thun - Sarnen überwindet rund 2.300 Höhenmeter, die aber (fast) nie besonders steil werden und die du bei mehr oder weniger stetem Auf und Ab fast ohne es zu merken bis ins Ziel einsammelst. Die Szenerie zwischen Berner Oberland und Zentralschweiz präsentiert sich gleich an mehreren Orten alpin: oberhalb von Thun, an der Schratteflue oder Richtung Glaubenbielen. Und das, obwohl du dafür nicht alpin in die Pedalen treten musst. Im Gegenteil. Trotz grossartiger Alpenblicke geht es die längste Zeit genug sanft zu und her, dass ausreichend „Körner“ für das Finale am Glaubenbielenpass übrig bleiben.
06 | Gravelpacking: Sarnen - Einsiedeln (72,0 km | 05:16 | 2 070 m) Gleich hinter Sarnen und kurz vor Einsiedeln gibt es ordentlich Puls – mal mit dem „Ächerlipass“, mal mit dem „Hagenegg“ – zwei so steile, wie wenig bekannte Übergänge. Der Weg dazwischen: eine einzige „Wallfahrt“. Durch eine Schweiz mit Postkarten-Idylle und kitschig schönem Vierwaldstättersee. Die Grösse des Klosters am Ziel ist übrigens fast genauso beeindruckend wie die erwähnten Pässe.
07 | Gravelpacking: Einsiedeln - Appenzell (75,5 km | 04:42 | 1 600 m) Während du auf langen Abschnitten das gewaltige und raue Säntis-Massiv häufig im Blick hast, rollst du dem Ziel Appenzell in einer so schönen wie sanften Hügellandschaft entgegen.
Via Etzel und Rapperswil fährst du entlang des Zürisees (Obersee) nach Schmerikon und von dort über kleine, aber geteerte Strassen auf den Ricken. Nach einem Singletrail-Abstecher folgt die Abfahrt nach Wattwil (ebenfalls auf einer kleinen Nebenstrasse) – von dort geht es auf einer Mischung aus Schotter und Teerstrasse bis Hemberg. Das Finale findet auf dieser Etappe ausschliesslich auf (wenig befahrenen) Strassen statt – via Urnäsch und Gontenbad nach Appenzell.08 | Gravelpacking: Appenzell - Murg (72,5 km | 04:43 | 1 820 m) Wenn du dich auf den Weg von Appenzell nach Murg am Walensee machst, erlebst du wahrscheinlich einen nahezu perfekten, nein, einen „perfect Day“. Wir waren schon auf dem Weg Richtung Schwägalp beim Gasthaus Lehmen versucht ein Bier aus dem 24/7-Kasten im Brunnen vor der Beiz zu nehmen, haben damit dann aber doch bis zur extrem gechillten Badi in Murg gewartet. Ziemlich vernünftig, klar – aber eben halt auch ziemlich vernünftig, wenn man nach der Schwägalp auch noch über die „Vorder Höhi“ (ein sehr kleiner, dem Velo überlassener Übergang aus dem Toggenburg nach Amden) fahren will. Alles in allem: Etappe 8 ist ein absolutes Highlight von „Gravelpacking Schweiz“ und unbedingt zur Nachahmung empfohlen!
09 | Gravelpacking: Murg - Chur (71,3 km | 04:32 | 1 450 m) Trotz überschaubarer Kilometerzahl: Von Murg nach Chur zu fahren ist wie zwei Etappen in einer zu absolvieren. Wenn du nämlich den rad-touristischen Walensee hinter und das weite Seeztal bei Bad Ragaz unter dir lässt, verbringst du einen fast schon alpinen Gravel-Tag inmitten beeindruckender Felsen. Start in Murg, Ende in Chur, dazwischen ein kleiner Bergsprint für den Blick ins Rheintal und auf Churfirsten – und natürlich der Kunkelspass. Passtrasse und Pass: immer wieder fahrenswert.
10 | Gravelpacking: Chur - Davos (37,1 km | 04:54 | 2 070 m) Mit dem Gravelike über den Strelapass von Chur nach Davos ist eine sehr besondere Gravel-Etappe. Denn: Eine direktere Verbindung zwischen den zwei urbansten Siedlungen der Schweizer Ost-Alpen gibt es nicht. Es ginge zum Beispiel via Klosters oder die Lenzerheide sicher weniger anstrengend. Aber auf keinen Fall schöner. Und kaum spektakulärer. Bei Auffahrt und Aufstieg auf den Strelapass wirst du jedenfalls konstant von grandiosen Ausblicken auf Chur, Arosa oder das Weissfluhjoch begleitet – und auf das überraschend einsame Haupter Tälli. Wobei du den Blick auch immer auf Bergstrasse und Singletrail richten musst: Die sehr direkten Abfahrten bieten nämlich ein paar Herausforderungen.
11 | Gravelpacking: Davos - Scuol (50,5 km | 03:31 | 1 390 m) Über einen der Gümmelerpässe mit dem Gravelbike? Geht. Und das nicht mal schlecht. Auf jeden Fall dann, wenn du den Flüelapass wie wir erst in der zweiten Septemberhälfte unter die Räder nimmst. Ein bisschen Trubel lässt sich zwar nicht gänzlich vermeiden. Dass ändert allerdings nichts an der aussergewöhnlichen Szenerie – und steht in sehr schönem Kontrast zur technischen und konditionellen, vor allem aber auch touristischen Ruhe auf dem Rest der Etappe. Ab Susch wird‘s ohnehin wunderschön und wunderschön ruhig – wenn du via Lavin, Guarda und Ftan auf viel Gravel nach Scuol rollst.
12 | Gravelpacking: Scuol - Lago San Giacomo (58,4 km | 05:25 | 2 060 m) „Wir müssten hier mindestens ein Mal im Jahr hingehen!“, sagte meine Frau. Vor zehn Jahren. Jetzt wieder „zurück“, und ja, es ist wirklich episch. Auch wenn das abgedroschen klingt. In atemberaubenderer Landschaft unterwegs zu sein, ist kaum möglich. Via S-charl in den Nationalpark, kurzer „Drop“ ins Münstertal, anschliessend durch das unschlagbare Val Mora an den Lago San Giacomo.
13 | Gravelpacking Lago San Giacomo - Val Fex (75,5 km | 05:19 | 1 710 m) Heute Nacht schlafen und essen wir im Hotel Sonne im Val Fex (schon vor dem Znacht: 100 Punkte!). Eine schöne Pointe nach einem Tag voll Regen, Schneegraupeln und wiederum einer wunderschönen Strecke mit so vielen Highlights, dass man den Überblick verliert. Alpisella-Pass? Granate. Forcola Di Livigno? Wegen Regen auf die Strasse ausgewichen, trotzdem sehr cool. Am Silvaplanersee entlang Richtung Fex Tal? Eh der Knaller.
14 | Gravelpacking: Val Fex - Montespluga (71,6 km | 05:18 | 2 000 m) Schnee im September gibt etwas kalte Hände – und wunderschöne Bilder und Szenerien. Nicht nur die Töchter unseres Wirtes (sehr zu empfehlen: Hotel Sonne im Fextal) hatten ihren Spass beim Schneemann bauen – wir auch, im Übergang nach Maloja hoch über dem Silser See.
Die anschliessende Abfahrt durchs Bergell geht fast zu schnell (immer mal schön bremsen und schauen!), wird aber durch Piazza und Pizza in Chiavenna gut gebremst. Der Rest ist „Legende“, braucht aber auch ein bisschen Zeit: Die Kurven hoch nach Montespluga vor dem Splügenpass sind reiner Genuss, wenn du brav aufgegessen hast.15 | Gravelpacking: Montespluga - Locarno (106 km | 07:41 | 1 060 m) „Wechselbad der Temperaturgefühle“ war das Motto zwischen Montespluga und Locarno. 0 Grad, Schnee und eisiger Gegenwind am Start (bei traumhafter Atmosphäre), 22 Grad, kurze Hosen und Bier am See am Ziel (auch bei traumhafter Atmosphäre). Zwischendrin: viele, bislang uns unbekannte Gravelpassagen und die Pass-Klassiker Splügen und San Bernadino.
15 | Gravelpacking: Montespluga - Locarno (106 km | 07:41 | 1 060 m) „Wechselbad der Temperaturgefühle“ war das Motto zwischen Montespluga und Locarno. 0 Grad, Schnee und eisiger Gegenwind am Start (bei traumhafter Atmosphäre), 22 Grad, kurze Hosen und Bier am See am Ziel (auch bei traumhafter Atmosphäre). Zwischendrin: viele, bislang uns unbekannte Gravelpassagen und die Pass-Klassiker Splügen und San Bernadino.
16 | Gravelpacking: Locarno - Val Formazza (91,4 km | 06:25 | 2 430 m) Im Grunde geht es zwischen Locarno und dem Val Formazza (wir fahren bis fast ganz zuhinterst nach Riale) einfach immer mehr oder weniger sanft bergauf. Also, wenn du nicht gerade so schnell es geht durch lange und unvermeidbare Galerien in Richtung Domodossola schiesst oder eine unfreiwillige Wanderung unternimmst, weil die Strasse vor Malesco für mehrere Stunden wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Während die Galeriedurchfahrten dabei eher eine unvermeidbare Pflichtübung darstellen, ist der Sonderausflug durch den herbstlichen Tessiner Wald fast schon so was wie Kür. Zumindest, wenn man sich wie wir gleich im Anschluss die besten Panini der Welt gönnen kann.
17 | Gravelpacking: Val Formazza - Brig (75,7 km | 06:38 | 1 520 m) Vor lauter Highlights kann man bei „Gravelpacking Schweiz“ fast den Überblick verlieren. Heute: Passo San Giacomo aus dem Val Formazza, im Anschluss Nufenen (noch zäh…), dann durch das wunderschöne Goms nach Brig.
18 | Gravelpacking: Brig - Villars sur Ollon (118 km | 06:39 | 1 340 m) Meditative Fluss-Kilometer, Trail-Spass, Weinberge, die vielleicht besten Tartes de Pommes des ganzen Tals, Industrieromantik und abendliche Höhenmeter mit einer Bergankunft: Auf dem Weg von Brig nach Villars-sur-Ollon geht es abwechslungsreicher zu, als du eventuell denkst.
19 | Gravelpacking: Villars sur Ollon - Gruyère (66,1 km | 04:57 | 1 520 m) Nichts gegen das Wallis (Etappe 18). Aber: Via Col de Croix und Mosses (auf Gravelwegen) am Lac de L‘Hongrin vorbeizufahren und dann Richtung Freiburger Land und Gruyere „abzutauchen“ ist/war dann wieder in einer ganz anderen Erlebnis-Liga. Oder lag es einfach nur am kühlen, aber mehr als traumhaften Herbstwetter?
20 | Gravelpacking: Gruyère - Lausanne (73,1 km | 05:47 | 1 870 m) Ein wirklich wunderbarer Abschluss der „Gravelpacking Schweiz“-Runde durch das ganze Land. Auf der letzten Etappe des (Buch-) Projekts von Roland Tännler und mir haben wir noch mal Neues und (uns) Unbekanntes entdeckt – der Übergang von Gruyère nach Montreux ist eine absolute Empfehlung.
Fazit
Hol dir „GravelPacking Schweiz“, lass dich inspirieren und erlebe die Schweiz auf eine Art, die dich aus dem Alltag reißt. Manchmal ist der analoge Weg der schönste, also schnapp dir das Buch, träume dich in die Touren hinein und vielleicht sehen wir uns ja bald auf einer der Routen. 🚴♂️📚✨
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Copyright Foto und Collection von Gravelpacking
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