Trans-Portugal - Eine Bikepacking Tour von Doro
Christoph (einer der Köpfe hinter https://www.germandivide.de/) und ein Freund hat eine großes Abenteuer dieses Frühjahr erlebt und während wir hier in Deutschland einen sehr trockenes Frühjahr hatten, war das in den südlichen Regionen Europas nicht so ... Der Abschnitt in Portugal fängt bei Tag 6 an, als sie Portugal erreicht haben.
Eine Bikepacking Tour im Frühjahr 2025, bei der soviel Regen, wie lange nicht, fiel. Die Bäche wurden zu Flüssen und waren oft nicht leicht passierbar. Ansonsten ist die Tour ein Traum. Gestartet in Alcoutim ging es über die Via Algarviana, dann weiter über den Eurovelo 1 bis zum Cabo Sao Vincente. Von dort aus erst der Ruta Vicentina und dem Eurovelo 1 bis Porto Covo gefolgt. Danach in Richtung Central-Portugal teilweise über den Camino Central, kleinen Straßen und dem Via Portugal Nascente bis Castelo Branko gefahren. Hinter Covilha sich über kleine Straßen entlang der spanischen Grenze genähert und über Braganza Portugal verlassen. Die ganze Tour umfasst rund 1.200 KM und 18.000 Höhenmeter und ist meistens ohne oder mit wenig Autoverkehr zu bewältigen. Man kann die Tour natürlich auch in weniger als 22 Tage absolvieren. Wir hatten die Zeit.
Tag 6 Alcoutim nach Vaqueiros (48,3 km | 06:30 | 1.290 m) Pünktlich zum Start des Schmugglerfestes haben wir Alcoutim verlassen und sind größtenteils dem Via Algarviana gefolgt. Das erste Teilstück hatten wir ja schon erwandert, so dass wir erst in Corte da Seda auf den GR 13 eingestiegen sind. Hinter Palmeira haben wir den GR 13 verlassen, da der Fluss Foupana auf dem Wanderweg mit den Rädern nicht zu überqueren war. Kurz vor Corte Velha sind wir wieder auf den GR 13 gestoßen. Am Ende hatten wir rund 1.300 Höhenmeter auf dem Garmin.Seit gestern sind auf den sowieso schon regengetränkten Boden noch einmal 20 mm Regen gefallen, so dass wir heute oft durch kleine Seengebiete gefahren sind. Dass unsere Bikes so aussehen, hätten wir für unsere Portugaltour nicht erwartet. Auch im Zelt schlafen ist zurzeit nicht wirklich möglich. Aber ab Montag soll es besser werden.
Tag 7 Teil 1 von Vaqueiros nach Barranco do Velho (37,6 km | 05:19 | 1.020 m) Von Vaqueiros nach Cachopo ging es auf dem GR 13, den Sektor 5 bis Barranco do Velho haben wir auf der Straße absolviert. Die Steigungen auf diesen Teilstück sind mit über 20 Prozent einfach zu hart fürs Bikepacking. In Barranco do Velho zu Mittag gegessen.
Tag 7 Teil 2 Von Barranco do Velho nach Salir (17,4 km | 01:48 | 150 m) Nach dem Mittagessen ging es fast nur noch bergab nach Salir. Insgesamt sind wir heute 1170 Höhenmeter auf 55 KM gefahren. Morgen ist wieder Regen angesagt😢.
Tag 8 Von Salir nach São Bartolomeu de Messines (25,8 km | 03:35 | 450 m) Heute am Sonntag nur eine kleine Ausflugsfahrt gemacht😀. In Alte das Germano biciArte Café besucht und dann nach São Bartolomeu de Messines weitergefahren.
Tag 9 Teil 1 Von São Bartolomeu de Messines nach Silves (29,3 km | 03:40 | 640 m) Geht doch🌞☀️😎! Heute ohne Gepäck bei Sonnenschein den GR 13 bis Silves gefahren, vorbei an dem aufgestauten Rio Arade. Auch wenn heute die Sonne scheint, ist der Boden immer noch tief mit Wasser getränkt. In Silves das Castelo besucht und am Largo do Municipio de Silves einen sehr guten Kaffee getrunken. Gleich geht es wieder über kleine Straßen zurück nach São Bartolomeu de Messines.
Tag 10 Teil 2 Von Silves nach Portimão (18,1 km | 02:01 | 280 m) Weiter ging es über den Zufahrtsweg, der allerdings nicht für Mountainbikes ausgelegt war. Wir mussten gefühlt die Hälfte der Strecke schieben😰. Dafür einen wunderbaren Blick auf Portimao bekommen. In Portimao nach drei Anläufen eine Fahrradwerkstatt gefunden, die das richtige Shimano-Werkzeug hatte. Fahrrad abgegegen, können es aber leider erst am Freitag wieder abholen. Auch hier gibt es den Fachkräftemangel. Gleich geht es mit dem Bus zu unserem eigentlichen Ziel, Monchiqe. Dort werden wir morgen den Picota besteigen.
Tag 12 Teil 2 Eurovelo von Portimão nach Lagos (20,5 km | 01:37 | 190 m) G-Ride hat ganze Arbeit geleistet, das Bike fährt wieder ohne Geräusche😀. Kurze Fahrt über den Eurovelo 1 nach Lagos. Der Teil zwischen Portimao und Lagos ist wirklich übel. Es geht vorwiegend an der EN 125 entlang. Das Motto dieses Teils lautet: Bleib am Leben! Wir haben in Lagos jetzt den zweiten Teil unserer Reise, den Via Algarviana, beendet. Wir werden nun bis Sonntag eine Pause einlegen. Der Via Algarviana mit seinen vielen steilen Höhenmetern und aufgeweichten Böden war schon sehr anstrengend, besonders weil er direkt zu Beginn unserer Reise lag. Der nächste Teil zum Cabo Sao Vicente und danach der Rota Vicentina bis nach Santiago do Cacem werden vermutlich leichter zu fahren sein.
Tag 13 Teil 1 von Lagos zum Cabo Sao Vincente (51,0 km | 05:09 | 750 m) Einen Höhepunkt der Reise erreicht. Gestern morgen haben wir bei Sonnenschein die Fahrräder gesattelt und sind zum Cabo Sao Vicente gefahren. Die Fahrt ging über den EuroVelo 1 bis Vale do Bispo. Dort haben wir Gepäck abgeworfen und sind über den GR 11 zum südwestlichsten Punkt unserer Reise gefahren. Jetzt geht es nur noch in Norden😅@.
Tag 13 Teil 2 von Cabo Sao Vincente bis kurz vor Pedralva (23,3 km | 02:48 | 260 m) Vom Cabo Sao Vincente zurück nach Vila do Bispo den gleichen Weg genommen. Dort einen Kaffee getrunken, das Gepäck wieder aufgeladen und dem GR 11 weiter gefolgt. Kurz vor Pedralva ein altes Haus mit See zum Waschen gefunden und dort das Zelt aufgebaut. Insgesamt 74,3 Km mit 1010 Höhenmeter gefahren.
Tag 14 von Pedralva nach Aljezur (37,5 km | 06:19 | 720 m) Den ersten Kaffee konnten wir schon nach 2 KM in Pedralva genießen. Das wunderschöne Tal ist scheinbar hauptsächlich von Deutschen besiedelt. Heute neue Rekorde gebrochen. Auf den knapp 40 Km komplett auf teilweise schlechten Gravelstrecken mindestens 10 mal Bäche duchquert, heftige Steigungen gemeistert und die längste Regenperiode gehabt. Über drei Stunden heftiger Regen. Gott sei Dank hatten wir Aljezur kurz vorher erreicht, so dass wir im Trockenen saßen. An eine Weiterfahrt war aber nicht zu denken. Mogen geht es dann hoffentlich im Trockenen weiter. Wir haben zweimal die Strecke variiert: Kurz hinter Pedralva haben wir den GR 11 verlassen und sind über einen lokalen Wanderweg direkt nach Bordeira gefahren und haben Carrapateira ausgelassen. Den Abschnitt ans Meer haben wir auch ausgelassen, da schon dunkle Wolken drohten..
Tag 15 Von Aljezur nach Vila Nova de Milfontes (76,8 km | 07:46 | 730 m) Heute mal die Berge nur von der Ferne gesehen, dafür öfter das Meer. Was der Regen hier anrichtet, konnten wir direkt beim Start sehen. Wir sind vorwiegend dem EV 1 gefolgt. Den Regen konnten wir meist ausweichen oder uns kurz unterstellen. Dafür gab es heute zur Belohnung einen doppelten Regenbogen.
Tag 16 Teil 1 Von Vila Nova de Milfontes nach Santiago de Cacem (46,0 km | 04:29 | 520 m) Der Tag begann wie der Tag zuvor endete: Mit Schauern,die sich aber schnell verzogen haben. Den ersten Streckenabschnitt auf dem EV1 absolviert. Dort trafen wir immer wieder auf den Fischerweg, der an der Atlantikküste entlang geht. Der Weg war wegen der Osterferien sehr gut genutzt, man kann auch sagen übernutzt. Einzelne Menschen, mit denen wir gesprochen haben, konnten kein Bett zum Übernachten mehr buchen. In Porto Covo haben wir den EV1 und die Küste verlassen und sind über lokale Wanderwege nach Santiago de Cacem vorbei an dem Stausee Barragem de Morgavel gefahren. Der Weg war traumhaft. In SAO de Cacem gab es dann den obligatorischen Besuch einer Pasteleria und der CTT, um überflüssige Gepäck nach Hause zu schicken.
Tag 16 Teil 2 Von Santiago de Cacém nach Roncao (28,0 km | 02:56 | 500 m) So schön der erste Teil war, so katastrophal war der zweite Teil. Da die Wetteraussichten für den Nachmittag viel Regen versprachen, haben wir uns eine Unterkunft in Roncao gebucht. Unser Weg, der Caminho Portugues Central, führte direkt dorthin, wobei direkt nicht das richtige Wort war. Er führte uns durch eine herrliche Landschaft und ein grandioses Tal, bei normalen Witterungsbedingungen ein absolutes Highlight. Es waren aber keine normalen Witterungsbedingungen. Wir sind mit unseren Bikes förmlich im tiefen nassen Sand, Schlamm und Wasser versunken. Dazu kam, dass der Regen immer stärker wurde. Die Räder klebten förmlich an dem Boden fest. Nach rund 10 KM kurz hinter Sao Bartholomeu da Serra, haben wir dann kapituliert und sind auf die CM 1088 ausgewichen. Wir mussten zwar eine Umweg in Kauf nehmen, aber auf der vorgesehenen Strecke hätten wir das Ziel vermutlich nicht erreicht. Heute waren wir ziemlich am Ende unserer Kräfte. Insgesamt sind wir rund 75 KM und über 1000 Höhenmeter gefahren, wobei diese Werte uns normalerweise nicht erschrecken. Die Unterkunft hatte Gott sei Dank eine Waschmaschine, so dass wir unsere Sachen sofort waschen konnten, und eine ziemlich heiße Dusche.
Tag 17 Von Roncao nach Torrao (62,6 km | 05:28 | 440 m) Die Unterkunft in Roncao hatte nicht nur eine Waschmaschine, sondern auch ein Außenwaschbecken. Die erste Stunde nach dem Frühstück haben wir damit verbracht, die Wäsche fertig zu trocknen, was die Sonne vorzüglich erledigt hat, und die Taschen und die Räder vom Sand zu befreien und vor allem alle Getriebeteile zu ölen. Wir hatten beschlossen, bis Evora kein Dreck mehr an die Räder zu lassen und vor allem einen "Ausruhtag" zu machen. Deshalb sind wir nicht wieder auf den Caminho Portugues Central zurück, sondern sind auf kleinen Straßen nach Torrao gefahren. Torrao liegt an der berühmten Route 2, weshalb hier alle damit werben. Heute war ein besonderer Tag, es hat nicht geregnet und wir konnten ein Siegerbier trinken.
Tag 18 Von Torrão nach Évora (55,2 km | 04:04 | 530 m) Der zweite "Ausruhtag"! Da wir die Ostertage in Évora bleiben, sind wir heute nur eine kurze Straßenetappe gefahren. Zuerst auf der EN 383 bis Vila Nova da Baronia, dann weiter auf der ER 254 nach Évora. In Viana do Alentejo sind wir auf den Via Portugal Nascente, einem der vielen Jakobswege, gestoßen, dem wir ab jetzt im Großen und Ganzen folgen werden. Mal schauen, was Évora über Ostern so kann. Am Montag geht es dann für uns wieder weiter.
Tag 19 Von Évora nach Estremoz (44,7 km | 02:44 | 510 m) Tschau Évora. Es war schön, aber das Wetter hat uns zu einer weiteren Planänderung gebracht. Vormittags haben wir uns noch den Aqueduto Água de Prata angeschaut, nachmittags sind wir über die EN 18 nach Estremoz gefahren. Morgen soll es wieder anhaltend regnen, heute gab es nur einzelne Schauer. Wir werden morgen in Estremoz bleiben und erst am Dienstag weiterfahren. Dann soll es wirklich Sommer werden und das wichtigste Fahrradzubehör, das Kettenöl, kann dann vielleicht wieder tiefer in der Tasche verschwinden 😀 Und dann können wir hoffentlich den Via Portugal Nascente weiterfahren.
Tag 20 von Estremoz nach Flor da Rosa (84,1 km | 10:36 | 1.040 m) Endlich mal ein Tag, wie er sein soll. Wir hatten Sonne pur, konnten dem Via Portugal Nascente folgen und haben einen Schlafplatz mit Bach gefunden. Auch wenn wir wieder mindestens fünf mal Bäche durchqueren mussten, Schuhe aus, Taschen ab und durch. Da sind wir routiniert ohne das Tretlager zu schrotten. Autos haben es natürlich leichter. Den Fluss nach rund 12 KM haben wir aber ausgelassen, den haben wir umfahren. Heute wieder traumhafte Landschaften durchquert, die oft Menschenleer waren. Die spanische Grenze immer im Blick!
Tag 21 Von Flor da Rosa nach Castel Branco (71,0 km | 09:13 | 1.140 m) Mit Sonne aufwachen hat schon was😀 In Vale de Posa den ersten Kaffee getrunken. Hinter Vale de Posa festgestellt, dass der Via Portugal Nascente weiterhin wegen Nässe nicht befahrbar ist, so dass wir auf die EN 245 und hinter Alpahlão auf die ER 18 ausgewichen sind. Hinter Nisa sind wir dann den Via Portugal Nascente gefolgt. In Nisa haben wir die ersten Hinweise auf den kommenden Jahrestag der Nelkenrevolution am 25. April gesehen. Die Strecke auf der Via Portugal Nescente war wieder fantastisch. In Pe da Serra war der Weg völlig zugewuchert. In Vila Velha de Ródão nicht nur den Tejo überquert, sondern auch sehr nah der spanischen Grenze gekommen. Das nächste Teilstück hatte es in sich, mit Anstiegen bis 20 Prozent, die wir teilweise schieben mussten. Als der Wanderweg wieder den ER 18 erreichte, haben wir beschlossen, erst einmal der Straße zu folgen. Hinter Sardanos de Ródão dann wieder auf den Wanderweg gewechselt, was sich aber als Fehler erwies. Der Weg ging mehr oder weniger an der Autobahn entlang und die ganze Zeit nur bergab und bergauf. Radfahrern kann ich nur raten, die EN 3 zu nehmen. Ziemlich kaputt in Castelo Branco angekommen. Morgen werden wir einen Ruhetag einlegen und mal die portugiesische Eisenbahn ausprobieren und nach Covilha fahren, um in den Parque Natural da Serra da Estrela zu kommen. Dort werden wir den Nationalfeiertag verbringen und Wanderungen machen.
Tag 24 Vom Campismo Parque do Pião nach Águas Belas (69,2 km | 08:12 | 1.250 m) Langsam sind wir im Nichts angekommen. Im Grenzgebiet zu Spanien gibt es immer weniger Menschen. Die Abfahrt vom Campingplatz war rasant, in kürzester Zeit 600 Höhenmeter verloren. Kurz hinter Covilha den Via Portugal Nescente erreicht, dem wir bis Belmonte gefolgt sind. Kurz hinter Caria mussten wir auf die Straße ausweichen, da jemand die Strecke mit einen Zaun verbarrikadiert hat. In Belmonte dann auf die GPCAH Radroute, eine Route rund um die Serra de Estrela, abgebogen. Wir waren heute auf schönsten Gravelstrecken und leeren, zum Ende auch sehr steilen Straßen unterwegs. Einen wunderbaren Platz auf einem Hügel zum Schlafen gefunden.
Tag 25 Von Águas Belas nach Malpartida (74,1 km | 08:18 | 1.000 m) Der Tag des Blackout. Am Vorabend haben sich noch die Windräder gedreht. Am Mittag war dann Schluss mit lustig. Ein Land stand still. Wir haben aber ein Solarmodul dabei.Wir haben inzwischen unser Gravelabenteuer erst einmal beendet und folgen auf leeren, gepflegten Teerstraßen der GPCAH Tour, die uns einen schönen Blick auf den Estrela beschert hat. In Castelo Mendo, einer der 12 historischen Dörfer in Zentral Portugal haben wir die ersten Hinweise auf den Blackout erhalten. In Almeida war dann klar: Nichts geht mehr. Haben von einer Angestellten eines Restaurants Nudeln mit Tomatensoße zum Kochen geschenkt bekommen. Wieder haben wir einen schönen Platz für unser Zelt gefunden, unser Badebach war ein Paradies.Die GPCAH Tour ist auf diesem Teilstück ein Traum, leere Straßen, gut zu fahren. Leider weiß ich nicht mehr, wie ich an diese Tour gekommen bin🙈.
Copyright Foto und Collection von Doro
Einmal quer durch die sonnige Toskana mit auf dem klasischen Tuscany Trail - hier eine Sammlung an Erlebnissen einiger Teilnehmer und die Routen der vergangenen Editionen.