Gravel-Abenteuer am Main: Von Würzburg ins Buchenbachtal und zurück
Es war einer dieser perfekten Sommertage, an denen das Gravel Bike förmlich nach einer ausgiebigen Tour schreit. Ein Tag, der einfach danach verlangt, voll und ganz auf dem Rad verbracht zu werden. Und was gibt’s da Besseres als einen Flussradweg, den wir nach Lust und Laune aufpeppen, um das Gravel-Herz höher schlagen zu lassen? Genau, nichts! Diesmal haben wir uns den Main-Tal-Radweg ab Würzburg geschnappt – aber natürlich nicht, ohne unsere eigene, spezielle Note hinzuzufügen.
Ein Flussradweg mit einem Twist
Flussradwege sind ja immer so eine Sache: schön, entspannt, aber oft eben auch ein bisschen… naja, glattgebügelt. Und genau da kommt unser Plan ins Spiel: Eine Prise Abenteuer, ein Schuss Unbekanntes und natürlich jede Menge Gravel-Feeling. Besonders wenn man in einer neuen Gegend unterwegs ist, sind solche Touren Gold wert. Denn während man dem Fluss folgt, entdeckt man links und rechts immer wieder neue Spots, die man bei zukünftigen Touren noch intensiver erkunden kann.
Würzburg als Ausgangspunkt: Start der Mission
Unsere Reise beginnt in Würzburg – eine Stadt, die nicht nur für ihre Weine bekannt ist, sondern auch als perfekter Ausgangspunkt für unseren Gravel-Trip dient. Der Main-Tal-Radweg bietet eine ideale Basis, doch der Plan war klar: Mindestens einmal abbiegen und in ein Seitental eintauchen, um den Gravel zu spüren. Denn, sind wir mal ehrlich, was wäre eine Tour ohne ein bisschen Staub unter den Reifen?
Wie erwartet, war der Radweg entlang des Mains bis nach Karlstadt und darüber hinaus wirklich angenehm: gut gepflegt, mit immer wieder schönen Ausblicken auf die Steillagen, die Alarneburg und andere kleine Sehenswürdigkeiten. Alles nett anzusehen, aber ehrlich gesagt nichts, was einen wirklich vom Hocker reißt. In Karlstadt haben wir eine wohlverdiente Pause eingelegt – echt ein nettes Städtchen, das man durchaus empfehlen kann. In Gemünden am Main haben wir dann noch spontan einen Abstecher zur Burg gemacht. Das war schon ein kleines Abenteuer: Der Weg nach oben war recht grob und die Steigung nicht ohne, aber der Ausblick hat sich gelohnt, auch wenn er uns nicht komplett umgehauen hat.
Abseits der klassischen Wege
Und um ehrlich zu sein, waren wir richtig erleichtert, als wir nach 60 Kilometern in Steinbach endlich in das Seitental abgebogen sind. Der Main-Radweg ist zwar schön, aber nach einer Weile wird's doch ein bisschen eintönig. Also, nichts wie rein ins Buchenbachtal! Zuerst ging's über eine angenehm ruhige Straße bis nach MariaBuchen, wo eine hübsche Wallfahrtskirche und mehrere Ausflugslokale warten. Für Wanderfreunde bietet sich hier die Gelegenheit, auf den Berg zu steigen – wir haben uns allerdings nur eine kurze Trinkpause gegönnt und sind dann weiter auf dem Buchendal Weg gefahren.
Ab der Buchenmühle wird's richtig interessant: Der Weg verwandelt sich in einen herrlichen Gravelpfad, der sich mit ordentlichen Steigungen bis zu 11 Prozent durch einen schönen Waldabschnitt schlängelt. Aber keine Sorge, nach dem Aufstieg geht's auch wieder rasant abwärts, und der Gravel unter den Reifen führt uns direkt nach Hausen. Von dort geht's weiter über Seitenstraßen bis nach Waldzell. An diesem Punkt hättet ihr die Option, auf die Landesstraße auszuweichen. Wir hingegen wollten es spannend halten und haben uns für eine Schotterstraße entschieden – die allerdings in einem ziemlich zugewachsenen Single Trail endete. Da war schon ein bisschen Fluchen angesagt, aber am Ende konnten wir darüber lachen. Abenteuer gehört halt einfach dazu!
Zurück am Main entlang, und der schöne Sommertag wurde immer heißer und heißer. Wir hatten zwar extra einen Liter Wasser mehr dabei, aber hatten es verpasst, unsere Vorräte rechtzeitig aufzufüllen, und langsam wurde es knapp. Als wir beim Markt Heidenfeld unsere geplante Route verließen, um querfeldein Richtung Würzburg zu fahren, haben wir dummerweise den einzigen offenen Eisladen bzw. das einzige Café verpasst. Das wäre der perfekte Moment gewesen, um nochmal aufzustocken, aber tja, Pech gehabt. Und dann, ausgerechnet jetzt, wo die richtigen Steigungen begannen, mussten wir öfter mal eine Pause einlegen, um irgendwo im Schatten wieder zu Kräften zu kommen. Inzwischen hatte es 30 Grad, und der weiße Schotter reflektierte die Sonne, sodass wir das Gefühl hatten, doppelt gegrillt zu werden.
Trotzdem muss man sagen, dass gerade dieser Abschnitt richtig Laune gemacht hat. Man fährt durch entlegene Mini-Täler, umgeben von Wiesen und Wäldern, auf herrlichem Schotter. Genau das, was wir lieben! Im zweiten Teil der Überquerung geht’s dann auf unbefahrenen Seitenstraßen weiter, mit schönen, hügeligen Abschnitten, die das Auf und Ab zu einem echten Vergnügen machen. Ein Highlight für uns!
Ach ja, und dann kam noch eine kuriose Entdeckung: Mitten in der Pampa stießen wir auf eine Glaubensgemeinschaft, die offenbar einen Naturpark mit freilaufenden Tieren betreibt – und überall hängen Fahnen, die die Botschaft von Christus verkünden. Sie nennen das Ganze das "Messianische Land des Christus - Jesaja-Land mit seinen Tieren". Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Eine kleine, überraschende Entdeckung auf unserem Weg.
Danach ging's erstmal schön bergab, natürlich wieder auf Gravel, bevor wir schließlich auf einem Seitenweg zurück auf den Main-Tal-Radweg gelangten. Von dort rollten wir gemütlich zurück nach Würzburg. Diesmal haben wir den direkten Weg gewählt, um bei der berühmten alten Mainbrücke zu landen – das klassische Foto war natürlich Pflicht! Und nach dem ganzen Abenteuer haben wir uns dann im Biergarten den wohlverdienten Abschluss gegönnt. Prost auf einen gelungenen Tag!
Fazit: Der Main-Tal-Radweg – mit einer Portion Gravel und Überraschungen
Unsere Tour entlang des Main-Tal-Radwegs, mit Abstechern ins Buchenbachtal und der Rückkehr über entlegene Schotterwege, war definitiv eine gelungene Mischung aus entspanntem Radweg und abenteuerlichem Gravel-Erlebnis. Während der Main-Radweg selbst schön, aber manchmal ein wenig monoton war, haben uns die Seitentäler und die abwechslungsreichen Gravel-Passagen richtig Spaß gemacht. Kleine Herausforderungen wie unerwartete Steigungen, Hitzewellen und überraschend zugewachsene Trails gehören eben dazu und machen das Ganze zu einem echten Erlebnis.
Die kuriosen Entdeckungen – wie dem “Jesaja-Land mit seinen Tieren" – haben der Tour ihren ganz eigenen Charme verliehen. Am Ende des Tages konnten wir das alles bei einem kühlen Getränk im Biergarten Revue passieren lassen. Ein perfekter Abschluss für eine abwechslungsreiche Gravel-Tour, die uns gezeigt hat, dass es sich immer lohnt, abseits der ausgetretenen Pfade zu fahren!
Na, klingt das nach einer Tour, die Lust auf mehr macht?